Eine Gospelsängerin singt in ihr Mikrofon.

AFP/RAJESH JANTILAL

Gedanken für den Tag

Holy Spirit rain down - Spiritual und Gospel

von Johannes Kunz, Publizist und Jazz-Experte

Afroamerikanern wird eine stärkere religiöse Bindung als ihren weißen Mitbürgern nachgesagt. Laut einer Studie des PEW Research Center gibt etwa der Großteil der Schwarzen Erwachsenen in den USA an, vor wichtigen Entscheidungen zu beten.

Die meisten Schwarzen Amerikanerinnen und Amerikaner, die Gottesdienste besuchen, tun das in Schwarzen Gemeinden. Als Rassentrennung das Gesetz des Landes war, dienten Schwarze Kirchen - und später auch Moscheen - als wichtige Orte für Solidarität und Engagement, und der Glaube im weiteren Sinn war eine Quelle der Hoffnung und Inspiration. In den Schwarzen Kirchen der USA geht es aber immer auch und vor allem um Bürgerrechte, Freiheit und Gerechtigkeit.

Prominentes Beispiel ist ganz sicher Dr. Martin Luther King, der legendäre Führer der Bürgerrechtsbewegung der 1960er Jahre, der aus einer Baptistengemeinde in Atlanta kam. Ebendort ist heute in genau dieser Gemeinde Raphael Warnock Pastor, der gleichzeitig als demokratischer Senator in Washington auch ein aktiver Politiker ist. Die Spirituals, also die religiöse Musiktradition der Afroamerikaner, sind nichts anderes als die geistliche Form des Blues, der weltlichen Volksmusik der Schwarzen Bevölkerung.

Ganz besonders populär ist bis heute "Swing Low, Sweet Chariot", das irgendwann nach der Abschaffung der Sklaverei 1865 von einem gewissen Wallace Willis komponiert und von den Fisk Jubilee Singers in aller Welt bekannt gemacht wurde. Hören Sie die Interpretation von Paul Robeson: Paul Robeson: "Swing Low, Sweet Chariot":

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Komponist/Komponistin: Wallace Willis
Titel: Swing low sweet chariot
Ausführende: Paul Robeson
Länge: 01:20 min
Label: Spirituals-Anthology D2CD26-2

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