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Diagonal Stadtporträt Thessaloniki. Die lebhafte Nummer Zwei

Thessaloniki. Ob im römischen und byzantinischen Reich, unter osmanischer Herrschaft oder heute als die zweitgrößte Stadt Griechenlands: Sie stand stets im "hellen" Schatten der Kapitale. Doch anders als Athen, baut Thessaloniki auf einer mehr als 2000-jährigen Geschichte als Großstadt auf. Sie war und ist Handelszentrum und kultureller Knotenpunkt zwischen Adriaküste und dem Bosporus. Im Großraum dieses kleinen "Berlin am Balkan" mit seiner legendären Küche leben heute rund 1,4 Millionen Menschen.

Thessaloniki. Verdrängt sind die Geister und Wunden: das große Feuer von 1917; der sogenannte "Bevölkerungsaustausch" 1923, als viele Schwarzmeer-Griechen hierher flüchteten; die Ermordung und Enteignung von fast 50.000 Juden und Jüdinnen, die die Stadt über Jahrhunderte geprägt hatten. In "Saloniki" war der Soldat Kurt Waldheim gewesen, hier ist auch Kemal Atatürk geboren.

Wie geht Thessaloniki mit diesem Erbe um? Welche Visionen hat sie, um sich zu behaupten und weiterzuentwickeln? Wie löst sie aktuelle Probleme: Korruption, Krise, Stagnation? Die Fertigstellung der U-Bahn lässt seit 2006 auf sich warten. Daran sind nicht die archäologischen Ausgrabungen schuld.

Eine Sendung von Andrea Hauer, Alina Sklenicka und Nicole Dietrich

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