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Verhalten: Karriere und Wirkmacht eines Begriffs

Der Begriff des "Verhaltens" wird ganz selbstverständlich verwendet, um sich selber und andere zu beschreiben. Und auch wenn man glaubt, er sei "schon immer" da gewesen, hat er eine überraschend kurze Geschichte, die der deutsche Historiker Rüdiger Graf nun nachgezeichnet hat: Erst Anfang des 20. Jahrhunderts wurde "Verhalten" zu einem Grundbegriff der Psychologie und später der Sozialwissenschaften insgesamt; mit dem "Psychoboom" der 60er und 70er Jahre hat der Begriff des Verhaltens dann den des Handelns immer mehr ersetzt - mit Folgen für verschiedene Wissenschafts- und Praxisfelder. Zugleich wurden mit dem Aufschwung der Verhaltenswissenschaften auch verschiedene Techniken der Verhaltensregulierung entwickelt. Auch und gerade heute versprechen Expert:innen, uns durch gezielte Interventionen glücklicher, gesünder oder wohlhabender zu machen. Im Zeitalter von Big Data ist aber auch die Angst vor der Verhaltensmanipulation und -kontrolle großer Konzerne gestiegen.

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