10,2 Millionen Euro im Krisenjahr 2009

Trotz Krise: OMV erhöht Managergehälter

10,2 Millionen Euro: So viel haben die sechs Vorstände des Mineral-Ölkonzerns OMV im Vorjahr verdient. Das staatsnahe Unternehmen hat sich damit im Vorjahr den teuersten Vorstand Österreichs geleistet. An zweiter Stelle steht die STRABAG. Für die Österreicherinnen und Österreicher sind solche Gagen nicht nachvollziehbar.

Morgenjournal, 21.09.2010

OMV: Acht Prozent mehr Gehalt im Krisenjahr

Es ist das Krisenjahr 2009 und die Manager der OMV bekommen nicht weniger, sondern um rund acht Prozent mehr Gehalt: Insgesamt nehmen sie 10,2 Millionen Euro mit nach Hause.

Für Menschen unvorstellbar

Gehälter wie diese sind für viele Österreicher nicht nachvollziehbar. Laut einer Umfrage sind zwei Drittel dafür, dass hohe Gagen für Manager gekürzt werden, sagt Paul Eiselsberg von IMAS: "Das driftet zu weit von der eigenen Vorstellungskraft, zu weit vom eigenen Einkommen ab. Man sieht jetzt tagtäglich die Managementfehler, und daran orientiert man sich jetzt."

OMV unbeeindruckt

Die Konzernsprecher lassen sich von Umfragen nicht beeindrucken. Bei der OMV gibt es dazu eine schriftliche Stellungnahme, die sinngemäß lautet: Man sei eines der größten heimischen Unternehmen, und man zahle internationale, marktübliche Gehälter. Der Markt bestimme den Preis.

Haselsteiner verdient 1,5 Millionen Euro

Zweiter auf der Liste der bestverdienenden Manager ist das Bau-Unternehmen STRABAG. Dort hat Vorstandsvorsitzender Hans Peter Haselsteiner allein im Vorjahr insgesamt 1,5 Millionen Euro verdient. Dort rechtfertigt man diese Gagen damit, dass der größte Teil des Gehalts variabel ist. Das heißt, läuft es gut, bekommen die Manager mehr Geld, läuft es schlecht, bekommen sie weniger. Und bei der Strabag ist es selbst im Krisenjahr 2009 gut gelaufen. Hans Peter Haselsteiner hat so 540.000 Euro Fixum bekommen, und fast eine Million Euro als erfolgsabhängigen Teil.

Managergehälter in Österreich niedrig

Wilhelm Rasinger vertritt die Interessen der Anleger dieser börsennotierten Unternehmen. Für ihn sind diese Millionengagen kein Problem, solange auch die Leistung der Manager passt, also auch die Gewinne dementsprechend ausfallen. Angesprochen auf die OMV zeigt er sich dann aber doch ein wenig kritisch: "Natürlich würde ich mir wünschen, wenn in diesem konkreten Fall die Gehälter eine wenig niedriger wären, aber die OMV weist sehr respektable Ergebnisse aus." Insgesamt seien die Managergehälter in Österreich aber noch deutlich niedriger als in Westeuropa.

Banken: Managergehälter gesunken

Stark gesunken sind die Managergehälter übrigens zuletzt bei den heimischen Großbanken. Und die Bankmanager sind auch die einzigen, für die ab dem kommenden Jahr neue Regeln gelten: Für sie darf es keine garantierten Bonuszahlungen mehr geben, und diese Zahlungen müssen sich am langfristigen Erfolg des Unternehmens orientieren.

Mittagsjournal, 21.09.2010

SP-Finanzstaatssekretär Schieder für neue Regeln für alle börsennotierten Unternehmen