Werkschau in "Treiber.Galerie.Schauplatz"

Stock, Martina - bildende Künstlerin

Nach einem USA-Aufenthalt entschied sie sich für die Kunst: Martina Stock, die an der Mozarteum-Uni Salzburg studierte. 2009 hatte sie in der Wiener BA-Galerie eine Einzel-Schau. Seit 2. Mai 2012 zeigt sie in der "Treiber.Galerie.Schauplatz" in einer Doppel-Vernissage mit Wolfram Pirchner ihre Werkschau "Venus' Herzblut".

"Nach meiner Matura an der Lehranstalt für Mode und Bekleidungstechnik in Hallein ging ich 2001 als Aupair in die USA. Während dieses Aufenthalts begann ich verstärkt zu zeichnen und es wurde klar, dass ich in diese Richtung arbeiten möchte. So begann ich am Mozarteum mit dem Studium für Textiles Gestalten.

Zur weiteren Vertiefung absolvierte ich die Aufnahmeprüfung für Bildnerische Erziehung und studierte fortan in der Grafikklasse", erzählt Martina Stock, gebürtige Salzburgerin aus Bischofshofen, Jahrgang 1981, die an der Universität Mozarteum Bildnerische Erziehung Klasse Grafik und Neue Medien bei Herbert Stejskal und Beate Terfloth, Technisches Werken bei Alfred Gilow sowie Geografie und Wirtschaftskunde studierte und 2009 abgeschlossen hat.

Im Zentrum des Studiums der Nachwuchskünstlerin stand die Druckgrafik und die Fotografie. Schwerpunkte sind der "Glamour- und Divenkult“, dem sich Stock hauptsächlich mittels inszenierter Fotografie annähert, sowie ihre abstrahierten Landschaftsformen, die durch den Linolschnitt dargestellt werden.

An der UDK Berlin
Im Herbst 2009 lebte Martina Stock in Berlin, wo sie Gasthörerin an der Universität der Künste (UDK) war.

Siebdruck, Linolschnitt und Fotografie

Martina Stock beschäftigt sich abwechselnd mit dem Siebdruck und Linolschnitt, ihren zwei bevorzugten Techniken. Die Ausdrucksweise ist jeweils eine andere: so steht beim Linolschnitt der Kontrast mit Farbe und Struktur im Vordergrund, beim Siebdruck nimmt die Fotografie eine wichtige Rolle ein, die danach mit Elementen bearbeitet wird.

"Ein wichtiges Kennzeichen meiner Druckgrafiken ist es, dass jeder Druck für sich alleine steht. Spontaneität und Experiment sollen dadurch zum Ausdruck kommen", schildert Stock, die bereits an zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland teilgenommen hat.

Experimente zwischen Form, Struktur und Farbe

"Charakteristisch für meine Arbeiten ist, dass sie ein Experiment zwischen Form, Struktur und Farbe sind. Meine Thematik konzentriert sich auf abstrahierte Landschaftsformen. Dabei geht es um Zusammenhänge zwischen Feuer, Wasser und Eis", erläutert Stock.

"Venus' Herzblut" in Treiber.Galerie

Seit 2. Mai 2012 zeit Martina Stock in der Wiener "Treiber.Galerie.Schauplatz" in einer Doppel-Vernissage mit Wolfram Pirchner ihre Werkschau "Venus' Herzblut".

Mit einer musikalischen Darbietung der "Cifference-Symphony" bei der Eröffnung wies Stock auf ihren Dualismus von Musik und Bildender Kunst hin. Martina Stock spielt Harfe, ihr musikalischer Partner Christian Schratt Hang.

Bei dieser Schau, die bis Mitte Juni zu sehen ist, wagt sich Stock in ihren Werken auf den schmalen Grat zwischen Erotik und Pornografie, um diesen zu überschreiten - und so die Erwartungshaltung des Zuschauers zu verzerren und ihrer eigenen Verletzlichkeit Ausdruck zu geben. Um am Ende aus den Trümmern der Emotionen als starkes, fast schon dominantes Selbst, motivisch und künstlerisch in die Blicke der Betrachter zu stürzen.

"Zerrissen Zusammen" in Museumspavillon

Im Juni 2010 verwandelte Martina Stock durch großformatige Siebdrucke die Salzburger Stadtgalerie Museumspavillon in eine assoziative Raumlandschaft:

Natur- und Stadtstrukturen, im Aufbrechen begriffen und doch aneinander festhaltend, wurden im Moment ihrer Transformation eingefangen und in abstrakte, rasterhafte Flächen übersetzt. Die Schau war bis 16. Juli 2010 zu sehen.

Mit "Overview III"-Schau im BA-Haupthaus

Bis 10. Dezember 2009 zeigte Martina Stock in der Ausstellung "Overwie III" im Kundenzentrum der Bank Austria in der Wiener Schottengasse ihre aktuelle Linolschnitt-Serie. Die Schau fand im Rahmen der Kooperation mit der Ö1 Talentebörse statt.

Stocks aktuelle Serie zeigte wie der "overview"-Zyklus abstrahierte Formen aus der Vogelperspektive. Die Künstlerin sieht ihre von Warm-Kalt-Kontrasten geprägten Landschafts-Interpretationen als Gegenspiel von Zentrum und Weite, in welchen die Betrachterin und der Betrachter sowohl Spannung wie auch Erholung für das Auge sucht und findet.

Landschafts-Zyklus "Overview"

In ihrem Landschafts-Zyklus "Overwiew" zeigt Stock Linolschnitte, die abstrahierte Landschaftsformen aus Island in der Vogelperspektive darstellen. Dem Betrachter ist es überlassen, je nach Farbe und Struktur der einzelnen Flächen, Landschaft in Festland, Wasser und Unterwasser-Festland zu kategorisieren und aus Erfahrung oder aus anderweitig erworbenem Wissen jeder Erscheinungsform Eigenschaften zuzuordnen.

Der nicht zu steigernde Kontrast von Feuer und Wasser bzw. Eis, der sich in den vulkanischen Gebirgen in Island manifestiert, ist die Grundlage ihrer Arbeiten, die durch Kombinationen und das Aufzeigen von Serien Entstehungsprozesse bzw. einzelne Facetten ähnlicher abstrahierter Landschaftsformen assoziieren lassen. Die Technik des Linolschnitts kommt einer Draufsicht-Simulation durch ihre flächige, schichtweise Arbeitsform entgegen, die ebenso wie Landschaft von Farben, Übergängen und Einschnitten geprägt ist.

Projekt "Viva la Diva"

Nach intensiver theoretischer Auseinandersetzung mit dem Thema "Diva“ zeigte Stock im Mai 2009 ihr Resumée in einer unkonventionell puristischen Ausstellung und transportierte ihre zentralen Inhalte in "nur“ fünf Bildern.

Mit greifbar nahen, aus der realen Welt bekannten Motiven der Serigrafien vermittelt die junge Künstlerin hier Attribute wie Glamour und Cosmopolity. Diese werden durch den schrillen Farbkontrast von Silber und Rot akzentuiert und generieren Assoziationen zu bekannten Diven-Allüren.

Als "Gegenpol" präsentierte sie Selbstportraits, die eine kühle Distanz aufweisen. Diese Fotografien stehen in einem dialektischen Verhältnis zu den Serigrafien und zeigen eine Diva, die von der Perfektion eines nach außen getragenen Bildes lebt. Sie wirkt erotisch aber unnahbar. So ergibt sich ein Wechselspiel zwischen Anziehung und Abstoßung.

"Neben meiner experimentellen Arbeitsweise möchte ich mich mit dieser Thematik der inszenierten Fotografie widmen", so Martina Stock.

"Ö1 Grafik des Monats" für November 2008

Für November 2008 schuf Martina Stock als "Grafik des Monats" für Ö1 den Offset-Druck "Kontagium".

Mehr dazu in Ö1 Club Aktuell

Im Dezember 2008 wurde die Künstlerin von "Mercedes Benz" beauftragt, einen Auflagedruck zu fertigen.

Salzburg-Stipendium für Dresden-Aufenthalt

Zuletzt erhielt Martina Stock von der Stadt Salzburg eine Stipendium für einen einmonatigen Aufenthalt in Dresden, wo sie in einer Druckwerkstatt Erfahrungen sammeln konnte.

"Es war ein sehr produktiver und inspirierender Aufenthalt. Ich konnte sehr viele Kontakte knüpfen und auch eine Ausstellung organisieren."

Krakau-Stipendium und Ausstellung

Im Jahr 2008 absolvierte Stock im Rahmen eines Erasmus-Stipendiums einen Aufenthalt in Krakau in Polen, wo sie ihr "Traveller's project" zeigte.

"Allgemein lässt sich sagen, dass mein ganzes bisheriges Leben und dessen jeweilige Umstände immer Inspiration für mich waren bzw. sind und meine Kunst wesentlich davon beeinflusst wird. So habe ich beispielsweise während meines Auslandssemesters in Krakau begonnen, mich mit Fragen wie Heimat, Reisemotivation und Abendteuerlust zu beschäftigen und dabei mein temporäres Umfeld in diese Recherchen integriert."

In "Traveller's project" die Dynamik zeitlich begrenzter Begegnungen in eine Sammlung von Momentaufnahmen - und schafft so eine spezielle Verbindung zwischen Porträt und Register.

Die Einmaligkeit persönlicher Erinnerung findet sich wieder in einem Netz verschiedener Eindrücke: als seriell festgehaltene Aufnahmen von Bild und Text.

Gründung der Künstlergruppe "0813"

Die Künstlergruppe "0813" setzt sich theoretisch und künstlerisch mit dem Thema "Lebensmittel" {Lebensmittelpunkt} auseinander.

Im Rahmen der Ausstellung "Podium 09", die bis 19. November geöffnet hat, soll die Frage nach der Notwendigkeit mancher Produkte gestellt werden - global versus regional - in einer interdisziplinären Schau gestellt werden.

Erste Einzelschau "Overview" im April 2007

Ihre erste Einzel- Ausstellung hatte die junge Nachwuchskünstlerin in der Salzburger Galerie "Das Zimmer", die von Ende April bis Mitte Mai 2007 gezeigt wurde.

In dieser Schau, zu der es auch einen Katalog gab, präsentierte Stock etwa 20 Drucke.

"Langjäkull" - kein IKEA-Objekt

"Ich habe in Geografie ein Seminar besucht, wo es um Küstenformen ging. Damals entstand die Idee, abstrahierte Landschaftsformen künstlerisch darzustellen. Das war die Inspiration für diesen Zyklus. Die Thematik der Arbeiten ist der Kontrast Feuer-Wasser-Eis. Das Heiße bricht das Kalte - das habe ich mit den Linolschnitten versucht, sichtbar zu machen", beschreibt Stock.

Ausstellungsbeteiligungen seit 2005

Seit 2005 hat die junge Künstlerin bereits an mehreren Ausstellungen teilgenommen:

So unter anderen an der Gruppen-Schau "das berühren der figüren mit den pfoten ist verboten" im Künstlerhaus, am "Grafikea"-Verkaufsmarkt bei Ikea Salzburg (beide 2005), bei "Kontracom" in Zusammenarbeit mit dem deutschen Künstler Olaf Nikolai, bei der Gruppen-Ausstellung "Kunst und Wirklichkeit" im Zwerglgarten-Pavillon in Salzburg (2006) sowie im Rahmen der ACS-Schau (2007).

Mehr dazu in oe1.ORF.at

Als freischaffende Künstlerin erfolgreich sein

Und wie lauten die Zukunftswünsche der vielseitigen Nachwuchskünstlerin?

"Dass ich als Künstlerin erfolgreich freischaffend tätig sein kann und mir durch eine Tätigkeit in der Kunstvermittlung eine gewisse Sicherheit schaffe. Denn wenn man den Kopf frei von finanziellen Sorgen hat, kann man leichter produzieren", so Martina Stock.

Service

E-Mail - Martina Stock

Universität Mozarteum Salzburg
Universität der Künste Berlin
Martina Stock
ACS
Kunst- und Kulturverein "Alte Feuerwache" Loschwitz
ÖH Mozarteum - Kulturreferat - Galerie "Das Zimmer"
Podium09 - Siegerprojekte
Salzburger Kunstverein - Künstlerhaus
Stadt Salzburg - Holzpavillon im Zwerglgarten
Pauza Gallery
Treiber.Galerie.Schauplatz – Doppel-Vernissage: Martina Stock & Wolfram Pirchner