Unterschiede und Merkmale

Vegetarier und Veganer

Laut einer EU-Studie essen in Österreich 240.000 Menschen kein Fleisch. Zehn Prozent von ihnen verzichten gänzlich auf tierische Produkte. Damit liegt unser Land an vierter Stelle jener EU-Länder, in denen die meisten Vegetarier und Veganer leben.

Österreich gehört innerhalb der EU zu jenen Ländern, in denen die meisten Vegetarier und Veganer leben. Der Markt hat auf diese Entwicklung längst reagiert. So gibt es in Österreich kaum noch ein Lokal ohne vegetarische Gerichte und kaum einen Supermarkt ohne Produkte aus Tofu oder Seitan, einer Masse aus Weizeneiweiß mit fleischähnlicher Konsistenz. Daraus werden zum Beispiel rein pflanzliche Schnitzel, Hühnerflügel oder Geschnetzeltes mit Fleischgeschmack hergestellt.

Tofu gibt es natur oder geräuchert, in Form von Wurst oder Aufstrich. In zahlreichen Kochbüchern für vegane oder vegetarische Küche wird die Zubereitung der Tofu und Seitan Produkte beschrieben. In Österreich ist zu diesem Thema sogar ein Kochbuch für vegane Hausmannskost erschienen. Darin finden sich Rezepte für gefüllte Paprika, Krautwickler, Wiener Schnitzel, Schweinsbraten aber auch Mehlspeisen ohne tierische Zutaten.

Kein Risiko für Vegetarier

Vegetarier haben es im Vergleich zu Veganern leicht. Sie verzichten lediglich auf Fleisch. Doch auch hier gibt es Unterschiede: Manche essen nur Zweibeiner, also Geflügel, andere nur Fisch. "Richtige" Vegetarier essen freilich überhaupt kein Fleisch, jedoch sehr wohl Milchprodukte und Eier. Das ist auch der Grund, warum Vegetarier keine Mangelerscheinungen durch ihre Ernährung zu befürchten haben.

Laut einer Studie an dem Institut für Ernährungswissenschaften an der Universität in Wien, genüge es Milchprodukte und Eier zu essen, um den Bedarf eines Menschen an Mineralstoffen, Spurenelementen und Vitaminen zu decken. Außerdem wären heute auch alle übrigen Lebensmittel mit entsprechenden Stoffen angereichert.

Veganer müssen Mangel ausgleichen

Veganer laufen Gefahr, ihrem Körper zu wenige lebensnotwendige Stoffe zuzuführen. Sie essen nicht nur kein Fleisch, sondern auch keine Milchprodukte, Eier oder Honig. Sie verzichten damit auf Produkte die dem Körper zum Beispiel Vitamin D und B12, Kalzium oder die im tierischen Eiweiß enthaltene Aminosäure liefern.

Mit einer Kombination an Getreide und Hülsenfrüchten kann dieser Mangel ausgeglichen werden, empfiehlt das Institut für Ernährungswissenschaften. Um einer etwaigen Mangelerscheinung frühzeitig entgegen wirken zu können, sollten Veganer regelmäßig ihr Blut untersuchen lassen.

Vegan ist eine Lebensphilosophie

Veganer, aber auch manche Vegetarier, entscheiden sich für die fleischlose Ernährungsweise aus ethischen Motiven. Ihnen geht es vorrangig um ein Statement gegen Massentierhaltung und Tierfabriken. Sie lehnen darüber hinaus jegliche Ausbeutung von Tieren ab, weswegen sie auch keinen Honig essen und weder Leder noch Schafwolle tragen.

Für sie ist der stetig wachsende Fleischkonsum, seit der Aufbauzeit nach dem zweiten Weltkrieg, mit Schuld an der Globalisierung, dem Hunger in der dritten Welt und an den Treibhausgasen.

Hör-Tipp
Ganz Ich, Mittwoch, 14. März 2007, 14:45 Uhr