"Klassik-Treffpunkt" mit Spitzen-Pianistinnen-Duo

Süher und Güher Pekinel in Ö1

Durch die Einladung Herbert von Karajans nach Salzburg 1984 begann ihre internationale Karriere: das Pianistinnen-Duo Güher und Süher Pekinel. Heute zählen die Schwestern zur Weltspitze in der Klassik-Szene. Ihr Repertoire reicht von Bach bis Gershwin.

Sie zählen heute in der Welt der klassischen Musik zur Weltspitze: Die türkischen Schwestern Güher und Süher Pekinel. Herbert von Karajan entdeckte die Zwillinge 1984 und lud sie zu den Salzburger Festspielen ein.

Seither hat ihr unglaublich synchrones Klavier-Spiel bei virtuoser Meisterschaft und enormer individueller Ausdruckskraft Maßstäbe für gemeinsames Konzertieren auf gleichen Instrumenten Maßstäbe gesetzt. Diesmal sind die beiden Pianistinnen bei Otto Brusatti im Klassik-Treffpunkt im ORF-KulturCafe des RadioKulturhauses live zu Gast.

Ausbildung bei bedeutenden Pädagogen

Manche Beobachter erklären die enge musikalische Kommunikation und sichere Abstimmung der Schwestern mit einer "besonderen telepathischen Gabe" zu erklären, die den eineiigen Zwillingen in die Wiege gelegt wurde.

Wichtiger war aber wohl ihr konsequenter Ausbildungsweg bei den besten Klavier-Pädagogen wie Rudolf Serkin, Claudio Arrau und Leon Fleisher. Seit Herbert von Karajans Einladung zu den Salzburger Festspielen 1984 begann für Süher und Güher Pekinel eine bemerkenswerte Karriere, die sie mit den besten Orchestern der Welt zusammenführte.

Von Salzburg bis Japan

So traten die Pianistinnen - neben regelmäßigen Besuchen in Salzburg - mit den Berliner Philharmonikern, dem New York Philharmonic, dem Israel Philharmonic, dem Royal Philharmonic London, dem Tokyo Philharmonic, dem Concertgebouw Orkest Amsterdam und dem Orchestra de RAI Milano auf.

Ausgedehnte Tourneen mit Konzertabenden führten die Pekinels in die Musik-Zentren Europas, der USA und Japans.

Von Bach bis Gershwin

Dass sie vor einiger Zeit sogar gemeinsam mit dem Jacques-Loussier-Trio Bach spielten und Jazzfans wie Klassik-Liebhaber gleichermaßen begeisterten, zeugt von ihrem breiten musikalischen Repertoire - von Bach bis Boulez, von Mozart bis Gershwin.

Solo-Auftritte bis 19

"Tatsächlich versuchte ich in meiner Kindheit und in den Teenie-Jahren, mich soweit möglich von Süher zu unterscheiden. Und unsere Eltern verstanden unseren Instinkt für Unabhängigkeit sehr gut." Dennoch erhielten beide Pekinel-Schwestern ihren Klavier-Unterricht von den selben Lehrern, aber Güher und Süher Pekinel traten zehn Jahre lang, bis zu ihrem 19. Lebensjahr, nicht gemeinsam auf.

Mit fünf am Konservatorium

Nach erstem Unterricht durch ihre Mutter, eine türkische Konzertpianistin, begannen die Schwestern mit fünf Jahren das Studium am Konservatorium und traten als 6-Jährige mit dem Staatlichen Philharmonischen Orchester Ankara auf, mit dem sie das Mozart-Doppelkonzert spielten.

Das große Talent der beiden Schwestern führte schließlich zum Umzug nach Paris, später nach Frankfurt am Main, wo sie an der Goethe Universität auch Philosophie und Psychologie studierten. In New York, wo sie an der Juillard School ihr Studium abschlossen, entdeckten Güher und Süher Pekinel auch ihre Liebe zum Jazz. So zählen amerikanische Komponisten von Gershwin bis Bernstein zu ihren populären Paradestücken.

Hör-Tipp
Klassik-Treffpunkt, Samstag, 27. Mai 2006, 10:05 Uhr

CD der Woche
Güher & Süher Pekinel, "Der Karneval der Tiere", Warner Classics

Links
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