Radio-Macher und Fernseh-Kommentator

Roland Machatschke

Roland Machatschke begann seine journalistische Laufbahn bei der BBC. Das Radio sollte auch zu seiner großen Leidenschaft werden: er übernahm die Leitung der Hörfunk-Journale und der Radio-Außenpolitik. Als Fernseh-Kommentator ist er bis heute zu erleben.

Roland Machatschke

"Die Welt, in der wir leben, ist also weitgehend gestaltet worden vom Herrn Hitler und jeder, der also da nur irgendein gutes Wort dafür findet, ein so genanntes relativierendes Wort, dem möchte ich gern über den Mund fahren."

Beim Durchblättern der Tageszeitung "Kurier" stieß Roland Machatschke auf ein Inserat: der deutschsprachige Dienst der BBC suchte nach neuen Mitarbeitern. Er bewarb sich und erhielt bald das Angebot, in London als Nachrichten-Redakteur fürs Radio zu arbeiten. So begann die Karriere des Journalisten Roland Machatschke. Das Radio sollte zu seiner großen Leidenschaft werden.

Von der BBC zum ORF

Roland Machatschke wurde am 7. Dezember 1940 in Wien geboren. Nach Besuch des Gymnasiums begann er Chemie zu studieren, wechselte aber nach drei Semestern zum Studium der Germanistik.

Nach seinen ersten journalistischen Erfahrungen in London ergriff er 1969 die Möglichkeit, beim Aktuellen Dienst des ORF als Redakteur und Moderator zu arbeiten. Da er sich seit frühen Kindheitstagen für die Raumfahrt interessierte, wurde ihm auch die Moderation der Apollo-Missionen übertragen. Der Kommentar der ersten Landung eines Menschen am Mond sollte ein absoluter Höhepunkt seiner beruflichen Laufbahn werden.

Aufklärer und Dokumentator

Zum Leiter der Hörfunk-Journale wurde Machatschke 1972 bestellt. Im Jahre 1979 übernahm er die Chefredaktion der Radio-Außenpolitik. Unter seiner Führung erlebte die außenpolitische Berichterstattung des Hörfunks einen kontinuierlichen Ausbau.

Neben seinen aktuellen Beiträgen gestaltete er zahlreiche zeitgeschichtliche Dokumentationen. Sein Anspruch war es, die Menschen aufzuklären, ihnen Hintergründe und Zusammenhänge zu vermitteln. Ein dezidiertes Auftreten gegen jede Form autoritärer Regime - insbesondere gegen den Nationalsozialismus - kennzeichnen Machatschke. Daher waren ihm die Dokumentationen über die NS-Zeit ein besonderes Anliegen.

Leidenschaftliche Motive - sachlicher Stil

So leidenschaftlich seine Motive auch waren, sein Stil war doch stets betont sachlich und ruhig. Er war bemüht, Meinung und Kommentar streng zu trennen und möglichst objektiv zu informieren. Diese Tugenden hatte Machatschke durch seine Tätigkeit bei der BBC kennen und schätzen gelernt.

Fernseh-Kommentator

Nach seiner langjährigen Tätigkeit beim Radio wechselte Machatschke 1995 als Chefredakteur zur aktuellen Berichterstattung des Fernsehens. Seit damals ist er auch vor den Fernsehkameras als Kommentator diverser Live-Übertragungen tätig. Der Journalist berichtete sowohl vom Tod der Lady Diana, als auch der Hochzeit im norwegischen Königshaus, oder dem 50-jährigen Thronjubiläum der Queen. Sein Bestreben ist es, die Zuseher zu informieren, ihnen Hintergründe zu liefern und über den bloßen Klatsch und Tratsch hinauszugehen.

Seine bislang letzte Karriere-Station führte Machatschke 1998 als Intendant zu Radio Österreich International. Im Zuge einer völligen Umstrukturierung des Senders ging er Ende 2001 in Pension.

Ausbildung von Jung-Journalisten

Zumindest für das Fernsehen wird er weiterhin tätig sein. Daneben widmet sich Machatschke der Ausbildung des journalistischen Nachwuchses, die ihm seit jeher ein großes Anliegen ist. Er lehrt am Institut für Publizistik der Universität Wien und unterrichtet in der ORF-internen Fortbildung, sowie an der Europäischen Journalismus Akademie.

"Es ist auch für mich eine Möglichkeit, junge Leute und ihre Denkweise kennen zu lernen. Ich ermutige sie immer wieder auch mich zu kritisieren und nicht das blind anzunehmen, was ich ihnen da erzähle. Also ein Diskussionsvorgang, sodass man aber mit der Zeit mitlebt und nicht irgendwie als Pensionist auf’m Bankerl sitzt und die Tauben füttert - die ich ohnehin nicht ausstehen kann."