Stefan Vladar zu Gast

Längst mehr als nur ein Star-Pianist

Er zählt heute zu den erfolgreichsten Pianisten Österreichs: Stefan Vladar. Aber er ist längst mehr als "nur" ein Star-Pianist: Inzwischen dirigiert Vladar auch, leitet zwei Festivals, lehrt an der Wiener Musikuni und ist seit 2003 Chefdirigent eines jungen Orchesters.

Derzeit spielt er Kammermusik mit dem "Artis-Quartett" und mit Heinrich Schiff, einen Liederabend mit Bo Skovhus, ein Solorezital mit Klaviermusik von Scarlatti bis Ravel und dirigiert zwischendurch Mahlers 2. Symphonie: Stefan Vladar, dessen Tätigkeit mit der Bezeichnung "internationaler Star-Pianist" längst nicht mehr hinreichend geschildert wird.

Haide Tenner begrüßt diesmal den Pianisten und Dirigenten Stefan Vladar am Samstag, den 6. März, als Gast im Ö1-"Klassik-Treffpunkt" im ORF-KulturCafe des RadioKulturhauses.

Ein vielseitiger Künstler

Vladar dirigiert immer mehr, leitet die Festivals in Neuberg an der Mürz und die Oberösterreichischen Stiftskonzerte, hat eine Professur an der Wiener Musikuniversität und vernachlässigt doch seine Pianistentätigkeit nicht - mit Zyklen sämtlicher Beethoven-Klavierkonzerte in vielen europäischen Metropolen und Auftritten bei den bedeutendsten Festspielen.

Seit dem Vorjahr ist er auch noch Chefdirigent des neuen "Großen Orchesters Graz".

Im "Monat der Superlative" in St. Pölten

Vom Festspielhaus St. Pölten als "Monat der Superlative" angekündigt, tritt Vladar am 14. März als Solist im Rahmen eines Konzerts der Wiener Philharmoniker auf, wo er unter der Leitung von Donald Runnicles Mozarts Klavierkonzert A-Dur KV 488 spielen wird.

In diesem Bundesland wurde Vladar 1986 auch mit dem Förderungspreis des "NÖ. Kulturpreises" ausgezeichnet.

"Kulturtage"-Leiter und Professor

Stefan Vladar, der regelmäßig bei den bedeutendsten Festivals in Europa gastiert, ist seit 1988 auch künstlerischer Leiter der "Neuberger Kulturtage" und Gründer der dortigen "Brahmstage".

Seit Herbst 1999 ist der vielseitige Künstler - als Nachfolger von Alexander Jenner - auch Ordentlicher Hochschulprofessor für Klavier an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien.

Leiter der "OÖ Stiftskonzerte"

Seit dem Frühjahr 1999 ist Vladar überdies künstlerischer Leiter der "Oberösterreichischen Stiftskonzerte". Diese Funktion übernahm er von seinem Pianistenkollegen Heinz Medjimorec, der sich damals nach 25 Jahren von dieser Aufgabe zurückzog. Seither führt er das erfolgreiche Konzept der Stiftskonzerte im wesentlichen weiter fort:

Eine Programm-Mischung aus Kammermusik, Gesang und symphonischen Werken. Stücke, die das Publikum gerne hört, aber auch Herausforderungen, sich mit Werken auseinander zu setzen, die man im normalen Konzertbetrieb kaum hört sowie mit Kompositionen des 20. Jahrhunderts.

1990 Studium beendet

Stefan Vladar, geboren am 2. Oktober 1965 in Wien, studierte Klavier an der damaligen Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Wien, wo er auch 1990 die Diplomprüfung mit Auszeichnung ablegte. Bereits 1985 gewann er den Internationalen Beethoven-Klavierwettbewerb in Wien und hat seither eine internationale Karriere als Pianist gemacht.

Vladar zählt zu den erfolgreichsten österreichischen Pianisten der Gegenwart. Er spielte unter der Leitung von Dirigenten wie Abbado, Dohnanyi, Fedoseyev, Hager und Menuhin u.a. mit den Wiener Philharmonikern, den Wiener Symphonikern, dem Concertgebouworchester, dem Chicago Symphony Orchestra und der Academy of St. Martin-in-the-Fields.

Erfolgreiches US-Debüt 1988

Sein Amerika-Debüt im Februar 1988 absolvierte der damals 23-jährige österreichische Pianist sehr erfolgreich:

Der Musikkritiker der "New York Times" zeigte sich über den Abend des jungen Künstlers in der New Yorker "Weill Recital Hall" außerordentlich angetan und lobte Vladar als "ein Talent" aus Wien, "der musikalischsten aller Städte, die so große Pianisten wie Paul Badura-Skoda und Jörg Demus hervorgebracht hat".

Internationale Anerkennung als Dirigent

Aber auch als Dirigent konnte Stefan Vladar bereits internationale Anerkennung erringen. Im Frühjahr 1996 spielte und dirigierte er zyklische Aufführungen sämtlicher Beethoven-Klavierkonzerte in Wien und in München.

Er arbeitete bereits mit dem Wiener Kammerorchester, dem Budapester Konzertorchester und dem Hadyn-Orchester Bozen sowie den Wiener Symphonikern. Als Leiter von Meisterkursen in Österreich und Japan verfügt er auch über pädagogische Erfahrung.

CD-Tipp
Als "CD der Woche" stellt Haide Tenner "Continental Britons, The Emigre Composers", erschienen 2004 bei Nimbus Records, vor.

Links
Großes Orchester Graz
Neuberger Kulturtage
Festspielhaus St. Pölten
OÖ Stiftskonzerte 2004
Nimbus Records