Die Schriftstellerin Edith Schreiber-Wicke

Die andere Wirklichkeit

Edith Schreiber-Wicke zählt heute zu den erfolgreichsten Kinder- und Jugendbuchautorinnen im deutschen Sprachraum. In ihren vielen Büchern ist oft und oft ihr Blick auf die andere Wirklichkeit spürbar, auf Bereiche, die sich nicht immer benennen lassen.

Edith Schreiber-Wicke über Magie in ihren Büchern

"Unglaublich! Geschichten zum Wundern" - so heißt eines der frühen Bücher von Edith Schreiber-Wicke. Dem "Unglaublichen", dem Unerklärbaren bleibt sie in allen ihren Büchern auf der Spur. Von unsichtbaren Krafttieren, die uns beschützen, erzählt sie, von geheimnisvollen und rätselhaften Ereignissen.

Spürbare Magie

Schon ihr erstes Kinderbuch "Der Tag, an dem Anton nicht da war", erschienen 1983, erzählt von einem erstaunlichen Tag im Leben des kleinen Anton:

"Anton erwacht an diesem Morgen mit einem unwirklichen Gefühl. Weil er aber noch zu klein ist, um es für ein unwirkliches Gefühl zu halten, hält er es für Bauchweh und steht auf. Anton geht in die Küche und stellt fest, dass er nicht da ist. Er geht zur Schule und stellt fest, dass er nicht da ist. Anton ist an diesem Tag unsichtbar. Er selbst findet das nicht weiter verwunderlich, erscheinen ihm doch andere Dinge, die er täglich erlebt, viel verwunderlicher ..."

Mit diesem Buch hat Edith Schreiber-Wicke einen faszinierenden, neuen Ton in der Kinder- und Jugendliteratur angeschlagen, da werden Türen zu anderen Wirklichkeiten aufgemacht, da wird - plötzlich - Magie spürbar ...

Liebe zum Bilderbuch

Edith Schreiber-Wicke hat in den letzten zwanzig Jahren zahlreiche Bücher veröffentlicht. Eine besondere Liebe hat sie dabei auch zum Bilderbuch. Gemeinsam mit der Illustratorin Carola Holland hat sie viele unvergleichliche Bilderbücher geschaffen.

Das Bilderbuch "Als die Raben noch bunt waren" ist längst ein moderner Klassiker geworden. Andere Raben-Bücher wie "Der Rabe, der anders war", "Ein Rabe kommt selten allein" oder der Roman "Richard Rabe" folgten.

Mit dem Bilderbuch "Der Neinrich“ ermutigt die Autorin zum "Nein sagen", der Band "Regenbogenkind" ist eine vorsichtige Annäherung an das Thema Behinderung.

"Ich bin ein Katzenmensch"

Die gebürtige Schärdingerin ist eine vielseitige Autorin. Krimis für junge Leser finden sich ebenso auf ihrer Werkliste wie Fernseh-Drehbücher, Lyrik und Sprachspielereien. Was auffällt: In vielen ihrer Geschichten tauchen Katzen auf.

"Ich bin ein Katzenmensch. Vielleicht hab' ich ein Katzenleben hinter mir", schreibt die Schriftstellerin, die dieser Tage ihren 60. Geburtstag feiert, über ihre Liebe zu Katzen. "Schnurr und Schniegel" hieß ein Band mit Katerbriefen, aber auch im Bilderbuch "Katzenkarneval" und in vielen anderen Katzengeschichten spürt man die Verbundenheit der Autorin mit den Katzen.

Schreiben, schreiben, schreiben ...

Abwechselnd in Wien, am Grundlsee und in Venedig leben Edith Schreiber-Wicke und ihr Mann Friedel. Drei Wohnsitze - und an allen drei Orten wird kontinuierlich geschrieben. Als sie von Heinz Janisch in Venedig besucht wurde, steckte sie bereits mitten drin in einer neuen Geschichte.

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Edith Schreiber-Wicke - Autorenporträt und Werke

Tipp
Eine umfangreiche Leseliste über die Bücher von Edith Schreiber-Wicke gibt es beim Ö1-Service unter der Wiener Telefonnummer 501 70 371 oder per E-Mail