Am Entwickeln von Neuem interessiert

Patrycja Domanska, Industrial Design

Ihr Interesse gilt der Kunst, die von Menschen auch verwendet wird: Patrycja Domanska, Jahrgang 1985, die seit 2003 an der Wiener Angewandten Industrial Design studiert. Bei der "Blickfang"-Messe im Oktober 2007 zeigt sie ihre Sonnenbrillen-Kreation.

"Ich habe mich schon immer für Kunst interessiert und mich mit ihr auseinandergesetzt. Wichtig war mir eine Richtung anzustreben, die Menschen auch wirklich verwenden können - also angewandte Kunst. Und da der Bereich Industrie Design so breit gefächert ist - die Palette reicht vom Auto, über die Waschmaschine bis zur Lampe - und man hier alles Mögliche entwerfen kann, habe ich mich für diese Richtung entschieden", erzählt Patrycja Domanska, gebürtige Polin aus Radom, Jahrgang 1985, die seit 2003 an der Universität für Angewandte Kunst bei Paolo Piva Industrial Design studiert und 2009 abschließen wird.

Ihr Vordiplom zum Thema Sonnebrille hat die junge Nachwuchs-Designerin bereits im Jänner 2007 mit Auszeichnung bestanden. "Es war mein erstes Projekt, das ich von Anfang bis Ende durchführen konnte. Im Zentrum meiner Arbeiten steht der Wille, Neues zu entwickeln. Das ist für mich eine Herausforderung, die sich natürlich nicht immer leicht realisieren lässt", stellt Domanska fest.

Sonnenbrille "kopfueber"

Und Domanska erläutert ihre Philosophie für diese Neuschöpfung: "Frauen tragen im Sommer Sonnenbrillen nicht nur als Lichtschutz, sondern auch, um ihre Haare in Form zu halten. So kam ich auf die Idee, beides miteinander zu verbinden. Es war klar, dass die Umsetzung mit einer Kopfbedeckung in Verbindung stehen musste. So entstanden Vormodelle wie eine Hauben- und eine Turban-Brille. Am Besten hat sich in diesem Fall das Haarband angeboten", erläutert Domanska ihre Kreation.

"Wichtig war mir, dass diese Brille nicht an der Nase und an den Ohren drückt. Durch eine einfache Brille kann man den Markt nicht revolutionieren, weil es in diesem Bereich bereits perfekte Produkte gibt. Dieses Modell eignet sich zum Beispiel sehr gut zum Snowboarden, weil es mit Schaumstoff verstärkt ist."

Auch bei "Blickfang"-Designmesse 2007

Und wie die ambitionierte Nachwuchs-Designerin kürzlich erfahren hat, wird sie ihre Sonnenbrillen-Kreation auch im Rahmen der Wiener "Blickfang"-Designmesse, die von 19. bis 21. Oktober 2007 stattfindet, präsentieren können.

Ist Brillen-Design ein Spezialgebiet der jungen Designerin? "Während des Studiums hat man die Möglichkeit, vieles auszuprobieren. Jedenfalls weiß ich, dass Möbeldesign zum Beispiel nicht meine Richtung ist. Die liegt eher auf dem Gebiet der Mode-Accessoires. Wenn ich mehr Erfahrungen habe, könnte Brillen-Design durchaus ein Spezialgebiet für mich sein", so Domanska.

"Seeurne" - eine Reise ins Jenseits

Bei der Wiener Designmesse war sie bereits im Vorjahr mit ihrer "Seeurne", einer Arbeit, die vor zwei Jahren entstanden ist, vertreten. Und präsentierte ebenfalls ein ungewöhnliches Projekt:

"Ich habe für Seebestattungen eine Urne entworfen, die sich langsam im Wasser auflöst, nachdem sie wegtreibt. Normalerweise versinkt die Urne einfach - und das fand ich den Hinterbliebenen gegenüber unsensibel", beschreibt Domanska diese Arbeit.

In kleinem Kreativ-Team arbeiten

"Nach dem Studium möchte ich mich nicht sofort selbständig machen, weil ich zuerst Erfahrungen sammeln will. Am Liebsten würde ich in einem kleinen Design-Büro, das auf außergewöhnliche Produkte spezialisiert ist, arbeiten", formuliert die junge Künstlerin ihre Zukunftspläne.

Dreidimensionaler Vorhang als neues Projekt

Derzeit beschäftigt sich Domanska bereits mit ihrem nächsten Projekt - einem dreidimensionalen Vorhang:

"Ich habe überlegt, wie ein Vorhang, der mir gefällt, aussehen müsste. Eine Jalousie ist nicht immer die schönste Lösung, und ein normaler Vorhang erfüllt nicht gerade das, was ich will. Mein Ansatzpunkt ist daher folgender: beide Funktionen zu vereinen. Ich werde nun versuchen, ein Modell aus Wabenpapier herzustellen. Das wäre außerdem noch dazu ein Objekt für sich."

Verbindung von Industrie- und Mode-Design

Was wünscht sich die mode-interessierte Nachwuchs-Designerin von der Zukunft?

"Es wäre ideal, das Wissen von Industrie- und Modedesign zu verbinden. Denn ich glaube, dass man bei beiden Studienrichtungen von der jeweils anderen profitieren kann. Deshalb finde ich es enorm wichtig, vielseitig zu sein - dann kann man viel aus sich herausholen", so Patrycja Domanska.

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Patrycja Domanska

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