Neues vom Millstätter See
Bonsai, Buchtenwandern und Bollywood
Von Bonsai bis Buchtenwandern - um den Millstätter See ist einiges los und immer steht der Einklang von Mensch und Natur im Mittelpunkt. Fehlt gerade noch, dass die indische Bollywood-Traumwerkstatt den Alpen-See entdeckt.
8. April 2017, 21:58
Wer glaubt, dass Zirbenschnaps, Glundner Kas und Hauswürstel die einzigen bemerkenswerten Naturprodukte der Landschaft rund um den Millstätter See sind, ist auf dem Holzweg und sollte sich schleunigst in die Schlossau oberhalb von Seeboden aufmachen. Dort wird nämlich der Natur auf fernöstlich-philosophische Weise zu Leibe gerückt, und das schon seit 1976.
Mensch und Natur im Einklang
Im "Bonsaimuseum", einem der größten und ältesten seiner Art in Europa, wird fleißig und ausdauernd im japanischen Stil gegärtnert. Auf 5.000 Quadratmetern Zen-Gärten gedeihen inzwischen 3.000 Bonsai in 120 verschiedenen Ausprägungen.
Meditation im Garten
Die kleinen Bäumchen sind Inbegriff einer ganzen Gedankenwelt, verdeutlicht der Seebodner Bonsai-Gärtner Günther Klösch: "Im Zentrum steht für mich der Gedanke der Zeitlosigkeit und das Wissen, dass ein Menschenalter nicht ausreicht, um einen Bonsai zu gestalten." Günther Klösch hütet, hegt und pflegt seine kostbaren Sprösslinge, um die Bäumchen und mit ihnen sein Wissen und seine Lebensweisheit an die nächste Generation weiterzugeben.
Das Bonsaimuseum mit seinen Brücken, Teichen und dem Teehaus ist auch Schauplatz kontemplativer Einkehr. Jeden Mittwoch lädt Barbara Putzi abends zur Meditation in den Garten: "Ich habe während meines Betriebswirtschaftsstudiums Taiji und Qi Gong kennengelernt, und möchte diese Entspannungstechniken in meiner Heimat umsetzen," erzählt die vielseitige Radentheinerin, die inzwischen von der Ökonomie auf die Seelen-Ökologie umgesattelt hat.
Entspannung durch Buchtenwanderungen
Einige Höhenmeter unterhalb des Bonsai-Gartens hat am Seebodner Millstätterseeufer der Ruderverein Wiking seinen Sitz mit Bootshaus, aus dem die Spittaler Arnold Jonke und Christoph Zerbst zur Ruder-Weltkarriere ausgelaufen sind. Im Doppelzweier wurden Jonke/Zerbst zweimal Weltmeister und holten 1992 olympisches Silber in Barcelona.
Wer noch nicht auf Wettkampf aus ist und doch rudern möchte, der ist bei Gottlieb Strobl, Bootsbauer und Bootsverleiher in Millstatt, gut aufgehoben. Gottlieb Strobl hat das "Buchtenwandern" am Millstätter See als zenartiges Erlebnis entdeckt. Der geklinkerte Zweispitz, ein Lärchenholzruderboot, gleitet gemächlich über den See und dank Gottlieb Strobls kundiger Tipps fällt das Rudern leicht. "Man darf die Ruder nicht umkrallen, sodass die Fingerknöchel weiß hervortreten, sondern man muss die Griffe locker umfassen und den Körper in eine fließende Bewegung bringen," weiß Gottlieb Strobl.
Von Bonsai bis Buchtenwandern, es ist einiges los, rund um den Millstätter See, und immer steht die Natur im Mittelpunkt. Fehlt nur noch, dass die indische Bollywood-Traumwerkstatt den Alpen-See entdeckt. Ihre Lebensfreude versprühenden Tanz- und Gesangsszenen verlegen die Bollywood-Regisseure ja mit Vorliebe in atemberaubende Natur-Sets. In Kärnten würden sich die Bollywood-Filmer wohl auf die Millstätter Alm begeben für einen genüsslichen Schwenk über schneebedeckte Bergrücken, blühende Hochalmen und tiefgrüne Wälder. Im Tal, zu Füßen der Bollywood Sänger und Tänzer, läge der Millstätter See wie ein Auge in der Landschaft.
Hör-Tipp
Ambiente, 22. Juni 2008, 10:06 Uhr
Links
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Energiearbeit - Mag. Barbara Putzi
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