Ein "lässiger Amateur"
Dominik Steiger
Im Umfeld der Autoren der Wiener Gruppe und der Künstler des Wiener Aktionismus hat Steiger in seinen die Grenzen der Künste überschreitenden Arbeiten eine sehr persönliche Variante der Avantgardekunst geschaffen - auch in seinen Gedichten.
8. April 2017, 21:58
Der 1940 in Wien geborene Künstler Dominik Steiger zählt zu den herausragenden Vertretern von Literatur und Kunst der Avantgarde nach 1945. Nach abgebrochenem Studium ging er zur Fremdenlegion, musterte jedoch vorzeitig "via Psychiatrie" aus. Anschließend gab er sich der "Bohemerei", wie er sagt, in Frankreich und Indien hin. Seine ersten Gedichte veröffentlichte Steiger 1961 im Selbstverlag.
Im Umfeld der Autoren der Wiener Gruppe und der Künstler des Wiener Aktionismus hat Steiger in seinen die Grenzen der Künste überschreitenden Arbeiten eine sehr persönliche Variante der Avantgardekunst geschaffen. Im Zuge der Gemeinschaftsarbeiten mit Christian Ludwig Attersee, Günter Brus, Hermann Nitsch, Dieter Roth und Gerhard Rühm positioniert sich Steiger - die ernsthafte Professionalität seiner Kollegen ad absurdum führend - als "parodistischer Störfaktor und karikierender Spötter" und spielt die lässige Rolle des Amateurs - bis heute.
Für seine Arbeiten (Schallplatten, Audiokassetten mit Liedern, Letterfallvideos, Druckgrafiken und Kleinplastiken) wurde ihm im Mai 2004 der Würdigungspreis für Literatur der Republik Österreich verliehen.
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