Dichter, Maler und Performer

Anselm Glück

Anselm Glück ist eine klassische Mehrfachbegabung. Wort und Bild gehen in seinem Werk meist originelle Symbiosen ein, sei es in seinen Büchern oder in seinen Ausstellungen. Seine sogenannten Poetik-Performances haben bereits Kultstatus erreicht.

Aus der Serie "befruchtungsriten"

Anselm Glück wurde am 28. Jänner 1950 in Linz geboren. Nach einer Apothekerlehre und der Arbeitermittelschule studierte er in Wien Völkerkunde und Sinologie. Angeregt von der Auseinandersetzung mit chinesischen Schriftzeichen entwickelte er ein eigenes grafisches Schriftbild, linkshändig ausgeführt.

Schon Mitte der 1970er Jahre veröffentlichte Glück erste Texte. Als Autor beruft Glück sich ausdrücklich auf die Avantgarde-Literatur der Wiener Gruppe, insbesondere auf Konrad Bayer und Oswald Wiener. Mit Vorliebe bedient er sich der Montagetechnik und des Sprachspiels.

Dramatische Begabung beweist Glück nicht nur in seinen Poetik-Performances, in denen er Texte aus dem Kopf rezitiert und gestisch untermalt: 1991 wurde sein erstes Theaterstück "wir sind ein lebendes beispiel" beim steirischen herbst uraufgeführt, 1996 die Fortsetzung "eiserne mimosen". Im Rahmen von Poetik-Vorlesungen demonstrierte der Künstler in Graz, wo er 1991 Stadtschreiber war, wie seine verdichteten Texte entstehen.

Sein grafisches und malerisches Werk steht mit kindlich-naiven und zeichenhaften Elementen wie etwa Strichmännchen der Art Brut nahe und erreicht zum Teil bereits Schätzpreise in sechsstelliger Höhe.

Eine gemeinsame Aktion von Österreich 1 und Der Standard

Hör-Tipp
Wurfgedichte, Samstag, 22. November 2008, 8:15 Uhr, 13:00 Uhr und 19:29 Uhr

Link
derStandard.at/Kultur - Wurfgedichte

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