Von Operette, Oper bis zeitgenössische Musik
Regina Riel, Sopran
Für den Gesang gab sie ihren Beruf auf: Regina Riel, Jahrgang 1982, die seit 2006 an der Bruckner Privat-Uni Linz Gesang studiert. Die junge Sopranistin war heuer bereits in der Linzer "Fouche"-Uraufführung sowie in Glucks "Orpheus" in Bad Hall zu hören.
27. April 2017, 15:40
Waldek: "Thirteen Ways ... ", Strauss: "Zueignung"
"Ich bin in einem sehr musikalischen Elternhaus aufgewachsen bin. Vor allem hat mich mein Großvater sehr gefördert, bei dem ich Hackbrett gelernt und meine ersten musikalischen Erfahrungen gemacht. Das Singen hat mich schon immer begleitet, aber die Entscheidung fiel erst nach meiner Tätigkeit als Kindergärtnerin.
Somit habe ich dann meinen Beruf aufgegeben, um Gesang zu studieren. Der Drang, zu singen war einfach zu stark", berichtet Regina Riel, gebürtige Niederösterreicherin aus Waidhofen/Ybbs, Jahrgang 1982, über ihre Anfänge.
Seit 2006 studiert sie nun Gesangspädagogik und Sologesang bei Dagmar Anna Hödl und William Mason. Ihren Bachelor wird sie 2010 machen, danach mit dem Master-Studium fortsetzen.
Nach dem Besuch des Stiftsgymnasiums Seitenstetten wechselte sie in die Bundesbildungsanstalt für Sozialpädagogik in St. Pölten, die sie mit der Matura abschloss.
Danach hatte sie zunächst Gesangsunterricht bei Edith Kaltenböck und Anton Steingruber in der Musikschule St. Peter/Au. Von 2004 bis 2006 studierte Sie dann am Konservatorium für Kirchenmusik in St. Pölten das Fach Lied-Messe-Oratorium.
Die Menschen berühren
"Einen Teil von sich selbst zu geben und die Menschen mit meinem Gesang zu erreichen, das ist mir das Wichtigste. Dabei spielt der Ausdruck natürlich eine ganz wichtige Rolle", erklärt Riel ihren Zugang.
Lyrischer Sopran
"Derzeit bin ich ein lyrischer Sopran und studiere Partien wie die 'Figaro'-Gräfin, die Micaela aus 'Carmen', die 'Cosi'Fiordiligi, die Konstanze aus der 'Entführung', aber auch die Donna Anna aus 'Don Giovanni' ein. Wie mein Lehrer meint, entwickelt sich meine Stimme ins dramatische Fach", beschreibt die junge Sängerin ihr derzeitiges Fach.
In "Fouche"-Uraufführung bei Linz 2009
Seit Beginn ihres Studium an der Bruckner Uni konnte die Nachwuchs-Sängerin praktische Konzert- und Bühnenerfahrungen sammeln:
So war Regina Riel im vergangenen Jänner in der Uraufführung von Franz Hummels Oper "Fouche" im Rahmen von Linz 2009 im Posthof zu hören, wo sie die Partie der Totenmutter sang.
"Da die Oper uraufgeführt wurde, war es natürlich eine wahnsinnig spannende Arbeit. Denn man lernt ein Werk natürlich ganz anders kennen und bekommt einen tiefen Zugang, wenn man sich damit zwei Monate lang beschäftigt", so die junge Sopranistin.
Glucks Euridice in Bad Hall
Zu einer der wichtigsten Produktionen, für die Riel engagiert wurde, zählt Glucks "Orpheus und Eurydike" am Stadttheater Bad Hall in Deutschland, wo sie im vergangenen Mai die Eurydike sang:
"Es war eine ganz wichtige Erfahrung, eine große Partie singen zu dürfen, die man von Anfang an professionell einstudiert hat. Man geht dann mit einem guten Gefühl auf die Bühne und weiß genau, was man tut."
Lieder von Schumann bis Waldek
Regina Riels Interesse gilt aber auch der Lied-Literatur: zu ihrem Repertoire zählen unter anderem Lieder von Brahms, Schumann, Mendelssohn- und Strauss.
Heuer hat sie bereits den Liederzyklus "Thirteen Ways of Looking Blackbird" des oberösterreichischen Komponisten Gunter Waldek in Zusammenarbeit mit Kolleginnen aufgeführt. Im kommenden Herbst wird davon eine CD erscheinen.
Und für diesen Herbst plant sie gemeinsam mit einer Mezzosopranistin einen Abend mit Duetten von Mendelssohn-, Brahms- und Schumann.
Wunsch nach einem Fixengagement
"Nach meinem Bachelor möchte ich nächstes Jahr mit dem Vorsingen beginnen. Mein Wunsch wäre ein fixes Engagement an einem Opernhaus", beschreibt Regina Riel ihre beruflichen Perspektiven.
Vom Gesang leben können
Derzeit beschäftigt sich die Nachwuchs-Sopranistin, die Meisterkurse bei so bedeutenden Künstlern wie Barbara Bonney, Franz Welser-Möst und Beverly Blankenship absolviert hat, vor allem mit ihrem Lied-Repertoire sowie mit Pergolesis "Stabat Mater".
Wie lauten ihre Zukunftswünsche? "Ich kann mir nicht vorstellen, dass dieser Beruf jemals langweilig wird. Diese Neugier und diese Freude möchte ich mir ein Leben lang erhalten, dass der Gesang nie zur Routine wird. Mein Bestreben ist, eine Solo-Karriere aufzubauen, an ein Haus zu kommen, wo man sich einen Namen machen kann. Und dass ich vom Gesang leben kann", so Regina Riel.
Die Ö1 Talentebörse ist ein Kunstförderprojekt mit Unterstützung der Bank Austria
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Regina Riel
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Thomas Kerbl
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