Mitglied der "Austrian Baroque Company"

Wolfgang Heiler, Fagott

Von der Blockflöte wechselte er zum Fagott: Wolfgang Heiler, Jahrgang 1987, der an der Bruckner Privatuni Linz den Bachelor gemacht hat. Bis Juli hatte Heiler, der der "Austrian Baroque Company" angehört, eine Karenzstelle im Bruckner Orchester. Nun erhielt das Barock-Ensemble einen "Orphees d'Or".

Wolfgang Heiler spielt Berwald, Tansman und Boutry (Ausschnitte).

"Wie es bei so vielen Kindern, habe auch ich mit der Blockflöte begonnen. Und ich habe nach meinen Anfängen dann auch an die Bruckner Privat-Universität gewechselt. Später begann ich mich sehr für die romantische Literatur zu interessieren. Aber die Blockflöte ist ein Instrument, für die es in einem Orchester ja kaum etwas gibt.

Schließlich begann ich mich für das Fagott, das doch etwas Exotisches hat zu interessieren. Außerdem kannte ich Professor Varga schon vom Theorie-Unterricht. Vor allem war es aber das Orchesterspiel, das mich so gereizt hat - und da spielt das Fagott natürlich eine ganz andere Rolle", erzählt Wolfgang Heiler, gebürtiger Linzer, Jahrgang 1987, über seine Anfänge.

Seit 2004 studiert er bei Alexander Varga an der Anton Bruckner Privatuniversität in Linz Konzertfach Fagott. Seinen Bachelor hat er im Frühjahr 2010 mit Auszeichnung gemacht.

Mit dem Masterstudium wird er ab kommendem Herbst an der Mozarteum Universität Salzburg fortsetzen.

Ersten Blockflöten-Unterricht hatte der junge Musiker bei Winfried Hackl an der Landesmusikschule Schwertberg erhalten. 2001 wechselte er dann an die Bruckner Privatuni zu Professor Michael Oman.

Dem Nachwuchs-Fagottisten widmete das Ö1 Magazin "Intrada" am 18. September 2009 ein Radio-Porträt.

Auch Konzertfach-Studium Blockflöte

Nach ersten Überlegungen begann Heiler bei Michael Oman auch ein Konzertfach-Studium für Blockflöte, das er nun 2011 beenden wird:

"Ich habe nach wie vor Interesse an der Blockflöte, aber das Fagott steht natürlich im Vordergrund. Die praktische Überlegung dabei ist, dass ich dann auch Unterricht geben kann. Das ist beim Fagott wieder viel schwieriger, weil es in dieser Hinsicht weniger Nachfrage gibt."

Die Vielseitigkeit des Fagotts

"Es ist vor allem die Bandbreite, die man mit diesem Instrument hat – für das Fagott gibt es Literatur von Alter bis zu zeitgenössischer Musik. Und man hat viele Möglichkeiten zu spielen: als Solist, als Kammermusiker oder im Orchester", stellt der begeisterte Nachwuchs-Musiker fest.

Orchester-Praxis

Inzwischen konnte Heiler vielfältige Orchester-Praxis sammeln: so ist er Mitglied des Wiener Jeunesse Orchesters, spielte mit dem Innviertler Sinfonie Orchester, dem Österreichischen Johann Strauß Ensemble sowie dem Oberösterreichisches Kammerorchester.

Gespielt hat er bisher unter Dirigent/innen wie Ton Koopman, Karen Kamensek, Dennis Russell Davies und Hansjörg Schellenberger.

Karenz-Vertretung im Bruckner Orchester

Seit April 2009 hatte Wolfgang Heiler eine Karenz-Vertretung für ein Jahr im renommierten Bruckner Orchester Linz, die nun im Juli 2010 ausgelaufen ist:

"Ich habe 2006 erstmals im Bruckner Orchester substituiert. Als nun eine Fagottistin in Babykarenz ging, fragte man mich, ob ich Interesse hätte. Es war eine geteilte Stelle, für die es noch einen zweiten Fagottisten gab. Ich habe mich natürlich sehr über dieses Angebot gefreut", berichtet der ambitionierte Musiker.

Deutschland-Tournee zu Festivals

Seither wirkte Heiler außer bei Aufführungen im Linzer Landestheater bei zwei großen Open-Air-Konzerten des Bruckner Orchesters sowie im Juli bei einer Deutschland-Tournee, die zum Rheingau Musik Festival sowie zu den Musikfestspielen Saar führte, mit.

Zum Saison-Auftakt war er Anfang September im Stift St. Florian mit der Schnittke-Symphonie unter Chefdirigent Dennis Russel Davies zu hören.

Bei "Austrian Baroque Company"

Und auch ein neues Gebiet hat sich der Nachwuchs-Fagottist erobert: seit 2006 ist er Mitglied des international renommierten Barock-Ensembles "Austrian Baroque Company" (ABC), dem vormaligen "Oman Consort":

"Das ergab sich durch Michael Oman, bei dem ich Blockflöte studiert. Er motivierte mich zur Kammermusik. Ich habe beim damaligen 'Oman Consort' das erste Konzert im November 2006 gespielt - seither bin ich Ensemble-Mitglied", berichtet Heiler, der rund 20 Konzerte pro Jahr mit dem Ensemble spielt.

"Orphees d'Or" für ABC-CD

Mittlerweile hat Heiler auch bei zwei neuen CD-Neueinspielungen der "Austrian Baroque Company" (ABC) mitgewirkt:

Bei der Instrumental-CD "Exit Baroque" mit Werken von u. a. Merula, Turini, Cima, Bertali, Vivaldi, Marcello und Sammartini.

Und die im Herbst 2009 erschienene Aufnahme "Süße Stille, sanfte Quelle" mit Sopranistin Nuria Rial wurde mit dem "Orphees d'Or" der Academie du Disque lyrique, einem der bedeutendsten Preisen für Alte Musik, ausgezeichnet.

Zahlreiche Konzerte im In- und Ausland

Seither konzertierte Heiler mit dem gefragten Barock-Ensemble unter anderem bei zahlreichen inländischen Festivals wie den Barocktagen Melk, trat im Wiener Musikverein, im Konzerthaus sowie bei den Tagen Alter Musik in Regensburg und bei den Händelfestspielen in Göttingen auf.

Weiters war Heiler mit der "Austrian Baroque Company" unter anderem bei den Europäischen Wochen Passau sowie beim Attersee Klassik Festival zu hören.

Konzerte 2010

Heuer wird Heiler mit dem Barock-Ensemble im Rahmen der Kärntner "Trigonale" am 12. September, am 9. Oktober auf Schloss Feldegg im Rahmen der ÖÖ. Landesausstellung "Renaissance und Reformation" in Grieskirchen, sowie am 26. November im Linzer Brucknerhaus mitwirken.

Orchester- und Kammermusiker

Wie lauten die Zukunftswünsche des jungen Musikers?

"Dass ich meinen Beruf möglichst lange ausüben und so wie bisher vieles verbinden kann - also Orchesterspiel und Kammermusik", so Wolfgang Heiler.

Service

Die Ö1 Talentebörse ist ein Kunstförderprojekt mit Unterstützung der UniCredit-Bank Austria

Kontakt
Wolfgang Heiler

CD-Tipps
"G. F. Händel: Süße Stille, sanfte Quelle - Nuria Rial, Austrian Baroque Company – Michael Oman", Sony BMG, CD 88697483932

"Exit Baroque", Austrian Baroque Company, Werke von Merula, Turini, Cima, Mealli, Bertali, Vivaldi, Marcello und Sammartini, Sony BMG

Links
Anton Bruckner Privatuniversität
Austrian Baroque Company
Bruckner Orchester Linz
Innviertler Symphonie Orchester
Jeunesse - 60 Jahre Jeunesse
Johann Strauß Ensemble
Liechtenstein Museum
Musikfestspiele Saar
Rheingau Musik Festival
Wiener Jeunesse Orchester