Die Vielseitigkeit als Markenzeichen

Diana-Marina Fischer, Sopran

Sie singt schon seit Kindertagen: die deutsche Sopranistin Diana-Marina Fischer, die heuer ihr Gesangspädagogik-Studium an der Bruckner Privatuni Linz beendet. Im Juni gibt die vielseitige Sängerin ihr Debüt bei den renommierten Händel-Festspielen Halle.

"Ich habe schon seit dem Kindergarten gesungen und es hat mir Freude gemacht. Damals dachte ich natürlich nicht daran, Opernsängerin zu werden. Mit 15 habe ich dann professionellen Gesangs-Unterricht erhalten - und kam so schließlich zur Oper", erzählt Diana-Marina Fischer, gebürtige Deutsche aus Baden-Baden, über ihre Anfänge.

Seit 2008 absolviert die Nachwuchs-Sängerin nun an der Anton Bruckner Privatuniversität Linz ein Masterstudium im Fach Gesangspädagogik - Kulturmanagement, das sie im kommenden Sommer abschließen wird.

Davor studierte Fischer an der Hochschule für Musik und Theater in München zunächst bei Angelica Vogel, dann bei Sylvia Greenberg und schloss bereits 2006 mit dem Konzertexamen ab.

Während ihres Gesangsstudiums war sie Mitglied der Bayerischen Theaterakademie "August Everding" im Prinzregententheater.

Wichtige Ergänzung zu künstlerischem Bereich

Für die Bruckner Privatuniversität entschied sich die junge Nachwuchssängerin aufgrund der Anregung eines Münchner Studien-Kollegen, der in Linz studiert hatte:

"Ich fand das Studien-Angebot in Linz sehr überzeugend. Und besonders reizvoll fand ich die Kombination mit Kulturmanagement. Als freischaffende Sängerin erhalte ich bei dieser Ausbildung solche Hintergrundinformationen, die ich sonst vielleicht nur als Agentur-Beschäftigte bekäme", stellt Fischer fest.

Konzertfach im Zentrum

"Mein künstlerischer Schwerpunkt liegt vor allem im Konzert-Bereich. Ich singe sehr viel Bach-Oratorien, Passionen, Kantaten, ebenso Werke von Haydn, Mendelssohn und Mozart", erläutert die lyrische Sopranistin.

Von Linz bis Bad Hersfeld und München

Seit 2006 konnte Fischer, die seither als freischaffende Künstlerin im Konzert- und Opern-Bereich tätig ist, umfangreiche Praxis sammeln und hatte bereits zahlreiche Engagements: so unter anderem in der Kammeroper Schloss Rheinsberg sowie im Landestheater Linz.

Im Vorjahr debütierte die junge Sopranistin bei den Opernfestspielen in Bad Hersfeld in Nicolais "Die lustigen Weiber von Windsor" und war am Staatstheater am Gärtnerplatz in München engagiert:

"Mein Festspiel-Debüt in Bad Hersfeld war eine sehr schöne Erfahrung. Denn es gab eine hervorragende Zusammenarbeit mit Regisseur Steffen Piontek und Dirigent Ekkehard Klemm. Sehr wichtig war für mich auch die Opern-Produktion von Marco Hertensteins 'Die verlorenen Gedanken' im Münchner Staatstheater am Gärtnerplatz, wo ich die Hauptrolle sang. Diese Oper für junge Leute ist musikalisch etwas ganz Besonderes", so Fischer.

Mit Mozart im Münchner Gasteig

Und auch heuer warten bereits zahlreiche interessante Engagements auf die Nachwuchs-Sopranistin:

Am 21. März 2010 war Diana-Marina Fischer im Münchner Gasteig in Mozarts "Bastien und Bastienne - eine Oper für die ganze Familie" nach der Musik von W. A. Mozart zu hören.

Debüt bei Händel-Festspielen Halle im Juni 2010
"Im April habe ich in Bachs 'Matthäus-Passion' im Kloster Andechs gesungen. Und im Juni debütiere ich bei den Händel-Festspielen in Halle, wo ich die Laodice in der Oper 'Siroe, Re di Persia' singen werde. Und danach folgen Orffs 'Carmina Burana' im Festspielhaus Baden-Baden", berichtet Fischer über ihre kommenden Engagements.

Mitglied des Münchner Ensembles "LaTriviata"

Und seit 2006 ist die vielseitige Sopranistin auch Mitglied des Münchner Ensembles "LaTriviata - die IMPRO Oper":

"Ich habe vor Jahren dort eine Vorstellung gesehen und fand dieses Improvisations-Theater, bei dem Opern-Sänger/innen mitwirken, sehr beeindruckend. Als ich erfuhr, dass die Gruppe ein Ensemblemitglied sucht, habe mich vorgestellt.

Gespielt wird, was das Publikum vorgibt. Bereits bestehende Musikstücke dürfen nicht verwendet werden. Wir haben einen Pianisten, der bei der Vorstellung improvisiert. Man hat hier keine Zeit zu proben, alles entsteht spontan. Durch das Improvisations-Theater habe ich für alle Eventualitäten des herkömmlichen Opern-Betriebs enorm viel gelernt", schildert Diana-Marina Fischer.

Opernfragment "Privateinrichtung" und Hörbuch

Mitgewirkt hat Fischer auch in Michael Armanns Opern-Fragment "Privateinrichtung", das sich mit dem Thema Behinderung auseinandersetzt. Von dieser ungewöhnlichen Klassik-Produktion gibt es auch ein Hörbuch.

Auszeichnungen und Stipendien

Seit 2004 hat die erfolgreiche Sopranistin auch Auszeichnungen und Stipendien erhalten:

Sie gewann unter anderem den Rheinsberg-Wettbewerb (2005) und war Finalistin des Richard-Strauss-Wettbewerbs München (2007). Weiters erhielt sie Stipendien des Richard Wagner Verbandes München (2006), das Wiener Carl Michael Ziehrer Stipendium, eine Förderung der Bayreuther "Junge Musiker Stiftung" und das Rotary Stipendium Wels (2008), sowie das Stipendium der Brahmsgesellschaft Baden-Baden (2009).

Meisterkurse von Mathis bis Donath

Seit Beginn ihrer Ausbildung hat Fischer zahlreiche Meisterkurse bei prominenten Sängerinnen und Sängern absolviert: bei Edith Mathis, Claudia Eder, Enrico Facini, Robert Holzer, Barbara Bonney und Helen Donath.

"Enorm profitiert habe ich vor allem von Helen Donath. Denn sie ist nicht nur eine faszinierende Persönlichkeit, sondern weiß auch pädagogisch ganz genau, was sie tut, wie sie aus jedem das Beste herausholen kann. Und vor allem erhält man von ihr auch praktische Tipps", berichtet Fischer begeistert.

Die Vielseitigkeit leben können

Wie lauten die Zukunftswünsche der vielseitigen Nachwuchs-Sängerin?

"Ich wünsche mir, pro Spielzeit mehrere Engagements an Theatern, aber auch noch genügend Zeit für Konzerte und für spezielle Projekte wie Uraufführungen und die Improvisations-Oper zu haben. Und dass ich meinen Beruf möglichst lange ausüben kann - dann bin ich vollends glücklich", so Diana-Marina Fischer.