Krank durch Hitze

02. Hitzeschäden

Unter hohen Außentemperaturen kann es zu einer Reihe von gesundheitlichen Störungen kommen, die man auch als "Hitzeschäden" bezeichnet:

Hitzekollaps
Zu einem Hitzekollaps - auch als Hitzeerschöpfung bezeichnet - kommt es durch Flüssigkeits- und Elektrolytverlust ohne entsprechende Zufuhr von außen. Dadurch entsteht eine Abnahme des extrazellulären Flüssigkeitsvolumens ohne Erhöhung der Körpertemperatur. Besonders groß ist die Gefahr einer Hitzeerschöpfung bei körperlicher Anstrengung unter hohen Außentemperaturen.

Die wichtigsten Symptome eines Hitzekollapses sind blasse, kühle, feuchte Haut, ein stark geröteter Kopf, beschleunigter Herzschlag, Schwindelgefühle und eventuell Bewusstlosigkeit.

Die Sofortmaßnahmen bestehen in Flachlagerung an einem kühlen Ort und entsprechender Flüssigkeits- und Elektrolytzufuhr.

Hitzschlag
Bei dem gefährlichen Hitzschlag oder Hitzeschlag steigt die Körpertemperatur über 40 Grad an. Diese akute Überhitzung des Körpers führt zu einer Hirnschwellung.

Symptome sind hohes Fieber, Krämpfe, fehlende Schweißabsonderung und Bewusstseinstrübung. Es kann zur Schädigung des Gehirns und innerer Organe kommen. Ursache ist eine körperliche Überanstrengung bei feuchter Hitze oder der Aufenthalt in überhitzten geschlossenen Räumen, wodurch ein so genannter Hitzestau entsteht.

Hitzekrampf
Ein Hitzekrampf (Spasmus) entsteht bei zu geringer Zufuhr von Mineralstoffen und Elektrolyten, entweder weil zu wenig getrunken wird oder, weil die zugeführte Flüssigkeit zuwenig Elektrolyte und Mineralstoffe enthält.

So wie der Hitzekollaps entstehen auch Hitzekrämpfe oft bei anstrengender körperlicher Tätigkeit oder Sportausübung unter Hitze. Trotzdem ist gegen Sport bei Hitze unter der Voraussetzung ausreichender Flüssigkeitszufuhr nicht grundsätzlich etwas einzuwenden. Sportliche Aktivitäten sind aber bei hohen Temperaturen nur gut trainierten Personen, die regelmäßig aktiv sind und auch unter der Hitze nicht besonders leiden, zu empfehlen. Ansonsten sollte man lieber die frühen Morgenstunden oder den späteren Abend wählen, um keinen Kreislaufzusammenbruch zu riskieren.

Sonnenstich
Ein Sonnenstich (Insolation, Heliosis) entsteht durch lang andauernde direkte Sonneneinstrahlung auf den Kopf und Nackenbereich. Dies führt zu einer Schwellung der Hirnhaut. Der Sonnenstich äußert sich durch Schwindel, Übelkeit und Nackenschmerzen.

Sofortmaßnahme: Den Patienten in den Schatten bringen, Kopf hoch lagern, Kühlen des Kopfes mit kalten feuchten Tüchern. Besonders gefährdet sind kleine Kinder. Einem Sonnenstich kann durch das Tragen einer hellen Kopfbedeckung vorgebeugt werden.

Manche Ärzte (wie etwa Professor Stemberger vom Wiener Tropeninstitut) bestreiten die Existenz eines Sonnenstichs durch Hirnhautreizung und halten die damit verbundenen Symptome für eine Variante der Hitzeerschöpfung. Die empfohlenen Gegenmaßnahmen sind in jedem Fall im Wesentlichen ident.

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