Aus der Oper "Freier Fall"

Dieter Kaufmann

Göre

Der Beginn der Szene "Göre" aus meiner eben entstandenen, noch nicht uraufgeführten Oper "Freier Fall " nach Gert Jonkes gleichnamigem Theaterstück ist sozusagen ein Konzentrat des Opernhaften.

Kenner werden - in den Ganztonleitern versteckt - sowohl die Signations von "Tosca" und "Elektra" heraushören, als auch den dröhnenden "Beat" der jungen Generation lokalisieren können.

In einem einzigen Satz der entsetzten Sopranistin wird die dramatische Situation ins Handy hinein und in die Welt hinaus geschrien: "Burli ist verunglückt!".

Jonkes Stück handelt vom individuellen Selbstmord und wie man sich dagegen wehrt und dabei dennoch nicht dem kollektiven Selbstmord des Planeten entgeht. Er pendelt dabei zwischen Komödie und Tragödie, zwischen Grand Opéra und Operette, zwischen Faust und Fledermaus.

Meine Musik nützt die Möglichkeiten der Tonalität, der Ganz- und der Zwölftönigkeit aber auch der Mikrotonalität elektronischer Musik.

Hör-Tipp
oe1.ORF.at - Spielplan der Orchesterminiaturen

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