"Hätte sich klarer ausdrücken sollen"

Strache kritisiert Rosenkranz

Kritik an Barbara Rosenkranz kommt diesmal nicht vom politischen Gegner, sondern von FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache selbt: Rosenkranz hätte sich in ihren ersten Interviews auf Fragen zum NS-Verbotsgesetz klarer ausdrücken müssen. Zu diskutieren sei aber, ob die hohen Strafen, die angedroht werden, angemessen sind.

Morgenjournal, 08.04.2010

Nicht präzise genug

Als FPÖ-Präsidentschaftskandidatin Barbara Rosenkranz bei Bekanntgabe ihrer Bundespräsidentschaftskandidatur nach ihrer Position zum Verbotsgesetz gefragt wurde, sei Rosenkranz nicht sehr präzise gewesen. Das richtete ihr FPÖ-Chef Heinz Christian Strache gestern Abend aus: "Sie hätte das klarer formulieren können, keine Frage. Damit solche Interpretationen gar nicht möglich sind."

Geringere Strafdrohung für "Blödsinn"

Mittlerweile sei aber völlig klar: Rosenkranz und die FPÖ wollten das Verbotsgesetz nicht abschaffen, so der Parteichef. Worüber man aber sehr wohl reden müsse, sei der Strafrahmen. Strache findet, dass "es zu überdenken ist, wenn da junge Buben in Ebensee einen verdammten Blödsinn machen, mit zehn Jahren unbedingter Haft bedroht werden. Dass man darüber nachdenken sollte ob das geeignet ist und die Demokratie nicht mit solchen jungen Buben, die nicht organisiert einen Blödsinn gemacht haben, anders umgehen sollte." Zur Erinnerung: Jugendliche haben vor nicht ganz einem Jahr mit Nazi-Parolen eine Gedenkfeier im ehemaligen KZ Ebensee gestört.

35 Prozent als "Startkapital"

Aber zurück zu Barbara Rosenkranz und zum aktuellen Präsidentschaftswahlkampf. Strache hat seiner Kandidatin bei der Präsentation ja die Latte sehr hoch gelegt. 35 Prozent der Stimmen seien möglich, hat er damals gemeint. Das sei die Ausgangsposition aller vorhandenen Umfragen gewesen, erläutert Strache nun. Die Frage sei nun, ob man dieses "Startkapital bewahren oder ausbauen kann oder nicht". Das werde an dann am Wahltag sehen.

Richtige Entscheidung?

Laut Umfragen liegt Rosenkranz derzeit bei nicht einmal 15 Prozent. Ob sie die richtige Kandidatin ist, wird Strache gefragt: "Rosenkranz war die Entscheidung des freiheitlichen Parteivorstands. Und eine Entscheidung, die getroffen wurde, ist die richtige Entscheidung." Er schließt ein Ergebnis von 35 Prozent für Rosenkranz bei der Wahl am 25. April nach wie vor nicht aus. In einer Demokratie sei alles möglich, so Strache.