SORA-Wählerstromanalyse
Rot-Grün für Fischer, schwarz-blaue Nichtwähler
Die knapp 2,3 Millionen Stimmen für Heinz Fischer stammen vorwiegend von Wählern der SPÖ und der Grünen. Die größte Gruppe der Nichtwähler stammt aus der ÖVP. Dieses Ergebnis geht aus der Wählerstromanalyse des Sora-Instituts hervor.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal 26.04.2010
Nicht-Wähler von ÖVP und FPÖ
Die größte Gruppe waren die Nichtwähler: Rund die Hälfte der Wahlberechtigten ist nicht zur Wahl gegangen, sagt Günther Ogris vom SORA-Institut, der die Analyse erstellt hat. Die meisten von ihnen sind auch schon bei der Nationalratswahl nicht mitgestimmt haben. 580.000 Nichtwähler werde der ÖVP zugerechnet, 540.000 Nichtwähler der FPÖ und rund 310.000 dem BZÖ.
Statistische Auswertung
In der Wählerstrom-Analyse in Auftrag des ORF errechnet das SORA-Institut auf rein statistischem Weg, welche Wählergruppen am Sonntag für welchen Kandidaten gestimmt haben. Als Vergleichswert dient die Nationalratswahl 2008.
554.000 ÖVP-Stimmen für Fischer
Von jenen Wähler, die 2008 entweder für die Sozialdemokraten oder für die Grünen gestimmt haben, hat Heinz Fischer am Sonntag besonders viele Stimmen bekommen. "Heinz Fischer hat 83 Prozent aller SPÖ-Wähler für sich gewinnen können, ebenso 83 Prozent der Grün-Wähler. Und zusätzlich hat er 554.000 Stimmen von der ÖVP bekommen. Das ist der zweitgrößte Block der Fischer-Wähler", sagt Günther Ogris vom SORA-Institut.
Rosenkranz nutzt FPÖ-Potenzial nicht
Auffallend bei der Kandidatin der Freiheitlichen Partei, Barbara Rosenkranz: Sie konnte nicht auf das Potenzial der FPÖ aus dem Jahr 2009 zurückgreifen. Rosenkranz habe nur ein Viertel der FPÖ-Stimmen von der letzten Nationalratswahl. Diese Verluste an FPÖ-Stimmen habe Rosenkranz zum Teil durch BZÖ-Stimmen (insgesamt 100.000) aus Kärnten wettmachen können.
ÖVP-Stimmen für Gehring
Rudolf Gehring hat laut Wählerstromanalyse seine Stimmen überwiegend von ÖVP-Wählern erhalten.