Ex-Diktator erwartet neue Haftstrafe

Noriega an Frankreich ausgeliefert

Der frühere Diktator von Panama, Manuel Noriega, ist von den USA an Frankreich ausgeliefert worden. Das US-Militär hatte Noriega 1989 bei einer Invasion gefangengenommen. Ein französisches Gericht verurteilte ihn später in Abwesenheit wegen Geldwäsche zu zehn Jahren Haft.

Morgenjournal II 27.04.2010

Neue Haftstrafe droht

Noriega hatte sich seit 2007 erbittert gegen die Auslieferung gewehrt. In Frankreich erwartet ihn nun wiederum ein Prozess mit einer möglichen neuen langjährigen Haftstrafe im Fall eines Schuldspruchs. Panamas einstiger Diktator war gut 20 Jahre in einem Gefängnis in Florida gesessen.

Festnahme bei US-Invasion

Bereits 1988 war Noriega in Abwesenheit in den USA wegen Drogenhandels angeklagt worden: Die Washingtoner Behörden sahen ihn ihm einen der Hauptlieferanten für den US-Markt. 1989 ordnete der damalige US-Präsident George Bush Senior eine Panama-Invasion an, um Noriega gefangen zu nehmen. Drei Jahre später wurde er in den USA zu 40 Jahren Haft verurteilt, diese Strafe wurde aber später reduziert.

Auch in Frankreich verurteilt

Kurz bevor Noriega die Haft im September 2007 verbüßt hatte, beantragte Frankreich seine Auslieferung. Hier war der Ex-Diktator wiederum in Abwesenheit 1999 wegen Geldwäsche zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt worden. In den vergangenen zwei Jahren hatte es dann ein heftiges juristisches Tauziehen um das französische Begehren gegeben. Auch Panama wollte Noriega zurückhaben, auch dort war der einstige Machthaber nämlich 1995 zu 40 Jahren Gefängnis verurteilt worden - in diesem Fall wegen der Ermordung von zwei Oppositionellen.

Wollte in Hausarrest wechseln

Noriega selbst kämpfte für die Rückkehr in seine Heimat. Er begründete dies damit, dass er seine Familie wiedersehen wolle. Und nach den dortigen Gesetzen hätte er aus Altersgründen den Großteil seiner Strafe in Form von Hausarrest verbüßen können.