"Fideliobewerb"-Sieger im "Intrada"-Porträt

Michael Krenn, Saxofon

Er wuchs mit Musik auf: Michael Krenn, Jahrgang 1986, der an der Musik-Uni Wien Jazzsaxofon, und an der Konservatorium Wien Privatuni klassisches Saxofon studiert. Heuer gewann der ambitionierte Musiker mit dem "quartett.konsax.wien" den "Fideliowettbewerb" in der Sparte Interpretation.

"Zur Musik bin ich durch das Singen gekommen. Meine Eltern haben mir dann mit fünf den ersten Blockflöten-Unterricht ermöglicht. Auch meine beiden Geschwister spielen Instrumente.

Mein ältester Bruder hat Blasmusik gespielt und eines Tages brachte er sein Saxofon mit. Als ich das große, goldfarbene Instrument sah, auf dem man noch dazu laut spielen kann, war ich sofort begeistert und habe dann bei Bernhard Zingler an der Musikschule Mödling den ersten Saxofon-Unterricht erhalten", berichtet Michael Krenn, gebürtiger Burgenländer, der in Wiener Neudorf in Niederösterreich lebt, Jahrgang 1986, über seine Anfänge.

Seit 2004 studierte der Nachwuchs-Musiker IGP und Konzertfach Saxofon an der Musik-Universität Wien bei Oto Vrhovnik.

Bereits 2008 hat er den Bachelor im Pädagogik-Fach mit Auszeichnung bestanden und die zweite Diplomprüfung im Klassik-Fach abgelegt. Seither absolviert er an der Musik-Uni ein Bachelor-Studium in Jazzsaxophon bei Klaus Dickbauer.

Sein Konzertfach-Studium setzt Krenn an der Konservatorium Wien Privatuniversität bei Lars Mlekusch fort. Abschließen wird er im Sommer 2011.

Dem jungen Nachwuchs-Saxofonisten widmete das Ö1 Magazin "Intrada" am 14. Mai 2010 ein Radioporträt.

Zeitgenössisches Repertoire

"Für mich ist die Abwechslung, die dieses Instrument bietet, faszinierend. Allein im klassischen Bereich hat man sehr viele zeitgenössische Werke. Es wird für kaum ein Instrument so viel komponiert wie für das Saxofon. Man ist also nahe am Zeitgeist und wird immer neu gefordert", erläutert Krenn, für den das Klassik-Fach im Zentrum steht.

Michael Krenn spielt Werke von Alexander Glazunov, Paul Creston und Jun Nagao(Ausschnitte).

Gewinner des "Fideliobewerbs 2010"

Seit 2002 war Michael Krenn bei zahlreichen nationalen und internationalen Wettbewerben erfolgreich:

So war er unter anderem zwei Mal Bundessieger bei "Prima la Musica" (2000/2002), gewann den 1. Preis beim "1. Internationalen Saxofonwettbewerb Lodz" in Polen), den 1. Preis bei "Gradus ad Parnassum" in der Kategorie Kammermusik mit dem "quartett.konsax.wien", erhielt den 2. Preis beim internationalen "Intermusica"-Solistenwettbewerb in Birkfeld/Steiermark und war Preisträger des "Fideliowettbewerbs" (alle 2009).

Und heuer war er Sieger des "Fideliowettbewerbs" mit dem "quartett.konsax.wien" in der Sparte Interpretation/Ensembles: "Das Quartett gibt es erst seit einem Jahr und es ist natürlich ein guter Start, gleich in der vorderen Reihe zu stehen. Für mich ist es ebenso wichtig, im Ensemble wie solistisch zu spielen."

Ö1 CD "Fideliowettbewerb 2010"

Und auf der Ö1 CD des diesjährigen "Fideliowettbewerbs", die im ORF-Shop erhältlich ist, ist das "quartett.konsax.wien" mit Ligetis "Sechs Bagatellen" zu hören.

Umbenennung in "Mobilis Saxofonquartett"

Die Ensemble-Mitglieder, zu denen weiters Janez Ursej, Yukiko Iwata sowie Goran Jurkovic angehören, wollen auch nach Abschluss ihres Studiums zusammenbleiben:

"Daher haben wir kürzlich unseren Namen in 'Mobilis Saxofonquartett' geändert. Es ist nicht einfach, da wir aus vier Ländern kommen, aber andererseits haben wir daher auch mehr Auftrittsmöglichkeiten", so Krenn.

"Mobilis" bei "Impuls"-Festival

Das nächste "Mobilis"-Konzert findet am 12. Juni beim "Impuls"-Festival in Graz statt. Nach einer Probenphase plant das Quartett dann für Herbst die nächsten Auftritte.

Orchester-Praxis

Seit drei Jahren konnte Krenn auch Orchester-Praxis sammeln, darunter beim "European Union Youth Orchestra", dem Wiener Jeunesse Orchester, der Nationalen Bläserphilharmonie sowie dem Ensemble für Neue Musik.

Seit heuer ist er Substitut im Wiener Volksoper-Orchester.

Erstes Solo-Konzert in Polen

Aber auch das Solo-Spiel ist Michael Krenn sehr wichtig:

"Nach meinem Wettbewerb in Polen letztes Jahr durfte ich mit der 'Camerata Pro Arte' mein erstes Solo-Konzert geben, bei dem ich das Glazunov-Konzert für Altsaxofon gespielt habe." Weiters trat er 2009 im Wiener Musikverein auf.

Heuer wirkte Krenn am 8. Juni bei "winds & percussion" mit Berios "Sequenza 7b" als Solist im Gläsernen Saal des Musikvereins mit.

Engagement bei Ensemble

Derzeit arbeitet der Nachwuchs-Saxofonist vor allem an seinem Repertoire.

Wie lauten seine Zukunftswünsche? "Ich hoffe, dass ich langfristig in einem Ensemble für Neue Musik eine Stelle bekomme. Jedenfalls möchte ich flexibel sein, viel Kammermusik spielen, aber auch solistisch tätig sein. Und auch als Lehrer arbeiten, denn es ist sehr wichtig, sein Können an junge Musiker weiterzugeben", so Michael Krenn.