83 Prozent der Jugendlichen nutzen soziale Netze im Internet

Jugend online: Communities und Web 2.0

Ob Facebook, Twitter, Studi-VZ – 83 Prozent der Jugendlichen und jungen Erwachsenen (also 11 bis 39jährige) nutzen soziale Netze im Internet, heißt es vom Institut für Jugendkulturforschung in Wien.

Das Institut hat die Mediennutzung der Jugendlichen zwischen 11 und 19 Jahren im Speziellen analysiert: das Internet ist das am häufigsten genutzte Medium, gefolgt vom Fernsehen. Von der klassischen Schreib- und Lesekultur entfernt sich diese Generation.

Bilder im Mittelpunkt der Kommunikation

Bilder zeichnen die Medien- und Kommunikationskultur der jungen Generation aus - Bilder von sich selbst, beispielsweise Fotos oder Videos, die in sozialen Netzen im Internet veröffentlicht werden, oder Bilder, mit denen Medien locken.

Das Institut für Jugendkulturforschung in Wien hat das Medienverhalten von Jugendlichen analysiert: es sei Bild-zentriert, Text verliere an Bedeutung; die Generation entferne sich von der Schreib- und Lesekultur, kommentiert der Soziologe Bernhard Heinzlmaier.

"Jede Gesellschaft hat ihre Medien und die Medien beeinflussen wieder die Kommunikation und das Verhältnis der Menschen zueinander. Und wir leben halt in einer Gesellschaft, wo digitale Medien dominieren und digitale Medien privilegieren nun einmal das Bild. Und das zweite: sie privilegieren einen oberflächlichen Medienkonsum."

Kommunikation statt Information

Internet ist bei Jugendlichen das am häufigsten genutzte Medium - es wird zum größten Teil nicht zur Information genutzt, sondern zur Kommunikation. Beispielsweise sind 83 Prozent Mitglied in einem sozialen Netzwerk oder auch in mehreren Plattformen. Wie wertet der Soziologe diese Trends?

"Es gibt auf der einen Seite viele Chancen und auf der anderen Seite viele Gefahren, die darin liegen. Was ich als ausgesprochen positiv sehe ist, dass dieses Netz neue, offene Räume ermöglicht, in die Leute hineingehen können und die auch die Möglichkeit bieten, subversive Strategien zu entwickeln."

Und das sei eine Chance zu mehr Demokratie. In Summe berichtet der Jugendkulturforscher vom Trend zur Inszenierung: Für die Jugend gehe es weniger um das Erbringen von Leistung als um den Verkauf von Leistung. Bilder - wie gesagt - (auch im übertragenen Sinn) scheinen immer wichtiger.

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