Ein buntes Völkchen

Die START-Preisträger/innen

Der Bevölkerungswissenschaftler Wolfgang Lutz ist diesjähriger Träger des Wittgensteinpreises. Neben dem renommierten Demographen wurden sechs junge Forscherinnen und Forscher mit dem START-Preis für Nachwuchswissenschaftler bedacht.

Da ist einmal Julius Brennecke vom Institut für Molekulare Biotechnologie ebenso wie die Archäologin Barbara Horejs, die sesshafte und vorurbane Gesellschaften in Westanatolien erforscht. Oder die theoretische Physikerin Barbara Kraus, die in Innsbruck nach "Neuen theoretischen Systemen für Quantenvielteilchensysteme" sucht, ebenso wie der Quantenphysiker Florian Schreck, der dem quantenentarteten Strontium zum Bau von Quantencomputern zu Leibe rückt, oder Bojan Zagrovic, der die Wechselwirkungen von Proteinen, unseren wichtigen biologischen Molekülen untersucht.

Und schließlich die Sprachwissenschaftlerin Melanie Malzahn vom einschlägigen Institut der Uni Wien. Sie gibt eine Sammlung von Handschriften heraus, die in Tocharisch verfasst sind .Das ist eine indogermanische Sprache, die im Nordwesten Chinas gesprochen wurde, und im 12.Jahrhundert ausgestorben ist.

Auch von toten Sprachen kann man viel lernen

Tot aber oho: Tocharisch hat es in sich, sagt Melanie Malzahn. "Dadurch, dass es sich eben um einen selbstständigen, eigenständigen Sprachzweig handelt, wie eben das Germanische, Griechische oder Indische zum Beispiel, haben wir Sprachwissenschaftler eben die Möglichkeit neues Material zur Rekonstruktion der indogermanischen Grundsprache zu erhalten. Andererseits sind diese Dokumente natürlich auch von großem historischem Interesse, für diese Zeit, für die Kultur der Seidenstraße."

Nicht zuletzt auch für die Geschichte des Buddhismus, der sich über die Seidenstraße ausgebreitet hat.