Nach Leck einer Bohrinsel
Ölteppich vor ägyptischem Badestrand
Vor dem ägyptischen Badeort Hurghada treibt ein Ölteppich im Meer. Nach einem Leck in einer Bohrplattform sind bereits 160 Kilometer Küste betroffen. Die ägyptische Regierung hat nun erstmals den Ölunfall bestätigt. Hurghada ist eine der wichtigsten Touristen-Destinationen in Ägypten.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 22.06.2010
"Begrenzte" Menge
Das Öl hat bereits auch Urlauberbadestrände verschmutzt. Ein ägyptischer Regierungssprecher erklärte am Montag, die Menge sei "begrenzt", nannte aber keine Einzelheiten. Der Ölteppich sei in der vergangenen Woche entdeckt worden und inzwischen weitgehend eingedämmt.
Seit voriger Woche
Bereits vergangene Woche schlug eine Umweltorganisation Alarm, weil aus einem Leck bei einer Bohrplattform im Meer nördlich von Hurghada Öl austrat. Gestern Abend bestätigte die Regierung den Unfall erstmals.
Leck nicht dicht?
Laut Umweltorganisation liegen in dem Gebiet Inseln mit einzigartigen Naturschönheiten. In dem geschützten Gebiet sind bereits viele Meerestiere, Vögel und Schildkröten verendet. Die Umweltorganisation HEPCA berichtet auch, dass nun nach Tagen erneut Öl autritt, während die Regierung behauptet, das Leck sei abgedichtet worden.
Bald wieder sauber?
Der Chef der Umweltbehörde der Regierung sagt, die Strände seien nicht sehr stark verschmutzt und könnten binnen Tagen gesäubert werden, aber es werde langwierig sein, die Korallenriffe und die Inseln vom Öl zu befreien.
Karim al Gawhary, Kairo: Auswirkungen bereits spürbar
Jetzt gibt es auch vor der Küste Ägyptens eine Ölpest - wieder mit einer Bohrinsel als Ausgangspunkt. Betroffen ist einer der wichtigsten Tourismuszentren des Landes, der Badeort Hurghada. Die ägyptische Regierung hat den Unfall tagelang verschwiegen und ihn erst jetzt zugegeben - mit der Versicherung, der Ölteppich sei bereits eingedämmt. ORF-Korrespondent Karim al Gawhary in Kairo sagt, den Angaben der ägyptischen Regierung sei nicht zu trauen. Es herrsche Angst vor großen Einbußen im Tourismus. Unabhängige Umweltorganisationen schlagen allerdings Alarm. Ihren Angaben zufolge, fließt weiterhin Öl aus. Es gibt auch erste Auswirkungen an der Küste.
Mittagsjournal, 22.06.2010
ORF-Korrespondent Karim al Gawhary über den Ölaustritt vor Hurghada
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