Gilt ab sofort

Raucherlösung in Lokalen in Kraft

Ab heute müssen in größeren Lokalen die Bereiche für Raucher und Nichtraucher getrennt sein. In den meisten kleineren Lokalen darf allerdings weiter wie bisher geraucht werden, auch in Gastgärten oder Zelten.

Die Regelung gefällt weder den Wirten, die über Mehrkosten und Konkurrenznachteile klagen, noch den Ärzten: denn die im Vergleich zu anderen Ländern milden Raucherregeln würden kaum zur besseren Gesundheit von Rauchern und Passivrauchern führen.

Morgenjournal, 01.07.2010

Nach langen Verhandlungen

Die Regeln zum Schutz der Nichtraucher im Tabakgesetz sind Ergebnis langer Verhandlungen: über den Schutz der Gesundheit auf der einen Seite - denn in Österreich wird wesentlich mehr geraucht als in anderen Ländern, vor allem von Jugendlichen. Andererseits den Interessen der Wirte - die entweder in einen Umbau investieren mussten oder weniger Gästen befürchtet haben. Und jenen der Raucher, deren Lobbyisten von Diskriminierung und sozialer Ächtung sprechen.

Übergangsfrist endet

2004 setzte die Regierung zunächst auf die Selbstverpflichtung der Gastronomen für mehr rauchfreie Zonen - was aber nicht funktioniert hat. Dann wurde lange über jene Quadratmetergrenzen verhandelt, ab denen es einen Nichtraucherbereich geben muss. 2009 sind die neuen Regeln im Tabakgesetz in Kraft getreten, die Übergangsfrist für Ausnahmen endet heute.

50 Quadratmeter oder mehr

Lokale unter 50 Quadratmeter können das Rauchen wie bisher uneingeschränkt erlauben - sofern sie sich nicht selbst zum Nichtraucherlokal erklären. Was bisher nur eine Minderheit getan hat. In größeren Lokalen darf weiter geraucht werden, wenn es getrennte Bereiche für Raucher und Nichtraucher gibt. Wenn eine Trennung nicht möglich ist, kann eine Rauch-Genehmigung erwirkt werden.

Regeln nicht sehr streng

In anderen Ländern gibt es strengere Regeln zum Nichtraucherschutz: in Irland etwa ist Rauchen in allen Gaststätten verboten. Strikte Regeln gibt es auch in Großbritannien, Island, Norwegen, Belgien, Frankreich und Italien. Mediziner sagen, dass es in diesen Ländern dank der Rauchverbote weniger akute Herz-Erkrankungen und Beeinträchtigungen der Lungenfunktion gebe. In Österreich dagegen zeigen Untersuchungen, dass auch in den Nichtraucherbereichen eine hohe Feinstaubbelastung herrschen kann, wenn die Trennung zum Raucherbereichen mangelhaft ist. Von einer messbaren Gesundheitsverbesserung wie in anderen Ländern sei in Österreich eher nicht auszugehen.