Neue Software für Menschen mit Behinderungen

RoboBraille und "silent speech"

Technische Entwicklungen können Menschen mit Behinderungen das Leben merkbar leichter machen, Telefon und Scanner sind Beispiele dafür. An der TU Wien stellen Software-Entwickler zurzeit neueste Technologien vor, mit denen Hör- und Sehbehinderte das Internet besser nutzen können.

Grafische Inhalte "erspüren"

Ein neues 2-D-Braille-Display soll Menschen mit Sehbehinderung das Erfassen von grafischen Darstellungen ermöglichen. Damit könnten Sehbehinderte erstmals komplexe Zusammenhänge erfühlen, sagt Professor Wolfgang Zagler vom Institut "integriert studieren" der Technischen Universität Wien (TU Wien). So werde die Möglichkeit geschaffen, auf einer DIN-A3- bis DIN-A4-großen Fläche mit tausenden bewegten Stiften grafische Inhalte auch über den Tastsinn zu vermitteln, sodass auch Blinde und Sehbehinderte darauf Zugriffe haben.

Auch Internetdienste, die neue Möglichkeiten zur Kommunikation eröffnen werden auf der internationalen Konferenz präsentiert. Zum Beispiel RoboBraille. Dieser Dienst ermögliche es, durch das Senden eines Textes Nachricht an eine bestimmte E-Mail-Adresse, ein Schriftstück in Blindenschrift ausdrucken zu lassen, erklärt Zagler.

Sprache ohne Stimme

Mit neuen Techniken werden auch Menschen mit Sprech-Behinderungen mehr Kommunikationsmöglichkeit eingeräumt, zum Beispiel mit "weak and silent speach". "Silent speech" ist eine Spracherkennungssystem. Es nimmt Sprache erstmals ohne Mikrofon auf und übersetzt sie in Textform, denn es erfasst die Bewegungen in Gesichts- und Halsbereich. Damit müssen Menschen nicht mehr "hörbar" sprechen können, erzählt Zagler, sondern nur mehr Lippen bewegen, und trotzdem könne es als "Stimme" erkannt und wieder umgesetzt werden.

Menschen nach Kehlkopfoperationen, die keine Stimme mehr haben, könnten sich mit "silent speech" wieder gut verständigen. Menschen mit Sprachbehinderungen, etwa nach einem Schlaganfall, könnte mit "weak speach" geholfen werden. Die Software dazu wird derzeit an der TU Wien entwickelt.

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