AK erzielt Vergleich mit Meinl Bank

Entschädigung für Anleger

Insgesamt 5.500 Anleger, die vor drei Jahren bei umstrittenen Aktienrückkäufen der ehemaligen Immobiliengesellschaft Meinl European Land Geld verloren haben, werden jetzt teilweise entschädigt. Die Meinl Bank hat sich mit Arbeiter-Kammer und einem Anleger-Anwalt auf Vergleichs-Lösungen geeinigt.

Abendjournal, 3.8.2010

Ein Drittel der Verluste ersetzt

Insgesamt haben rund 11.000 Anleger, die bei Investments in Meinl European Land Verluste erlitten haben, Schadenersatzforderungen erhoben. 5.000 Anleger, die sich an die Arbeiterkammer oder an den Prozessfinanzierer Advofin gewandt haben, werden jetzt teilweise entschädigt. Die Meinl Bank hat sich bereit erklärt, den Anlegern im Rahmen eines Vergleichs zumindest ein Drittel ihrer Kursverluste zurückzuzahlen.

AK: Guter Kompromiss

Harald Glatz, der scheidende Leiter der Konsumentenschutzabteilung in der Arbeiterkammer, spricht von einem guten Kompromiss: "Man darf nicht vergessen, ein Teil dieser Anleger hat bisher noch gar keine Klage eingebracht und sind in eine Situation geraten, wo sie das auch nicht mehr tun hätten können, weil die Verjährung gedroht hätte." Für diese Menschen sei das Ergebnis auf jeden Fall ein Erfolg, egal wie hoch die Entschädigung sei.

Meinl Bank: Finanzdienstleister schuld

Auch Meinl Bank-Vorstand Peter Weinzierl bezeichnet die Lösung als fair. Man habe eine Lösung gefunden, die eine gewisse soziale Gerechtigkeit ausstrahlt. "Unzufrieden bin ich insofern, als wir hier eine Tat setzen, die wahrscheinlich viel eher hätten setzen sollen, als wir", so Weinzierl. Er sieht die Schuld nicht bei seinem Institut, sondern bei den Finanzdienstleistern, wegen Falschberatung der Anleger.

Bank zahlt 15 Millionen

Parallel zur Einigung mit der Arbeiterkammer gibt es auch einen Vergleich zwischen Meinl Bank und dem Grazer Anwalt Harald Christandl, der 500 geschädigte Meinl-European-Land-Anleger vertritt. Auch sie bekommen ein Drittel der Kursverluste von der Meinl Bank zurückgezahlt. Insgesamt zahlt die Meinl Bank den Anlegern über 15 Millionen Euro. Die betroffenen Anleger haben bis spätestens 15. September Zeit, um dem Vergleich zuzustimmen.