Diplomaten reisen ab

Internationale Hilfe zur Brandbekämpfung

Russland bekommt die verheerenden Wald- und Torfbrände nicht unter Kontrolle. Die ersten Diplomaten und deren Familien reisen ab, die österreichische Botschaft bleibt vorerst geöffnet. Immer mehr Staaten bieten Russland Hilfe im Kampf gegen die Feuer an.

Nachrichten, 08.08.2010

Von Reisen wird abgeraten

Deutschland hat seine Botschaft in Moskau bereits geschlossen, Tschechien und die Slowakei haben die Angehörigen ihres diplomatischen Personals aufgefordert, das Land zu verlassen. Österreich dagegen will seine Botschaftsmitarbeiter vorerst nicht abziehen, sagt Außenamtssprecher Harald Stranzl auf ORF-Anfrage. Reisenden wird allerdings weiter davon abgeraten, derzeit in die Krisengebiete zu fahren.

Internationale Hilfe

Hubschrauber aus der Ukraine und Aserbaidschan, Feuerlöschfahrzeuge aus Weißrussland und Löschflugzeuge aus Armenien und Italien - das ist die bisherige internationale Hilfe, die Russland im Kampf gegen die Brände zur Verfügung steht.

Morgenjournal, 08.08.2010

Angebot ohne Rückmeldung

Am Samstag hat Deutschland bekannt gegeben, dass es Russland 100.000 Atemschutzmasken zur Verfügung stellen wird. Deutschland hat schon Anfang der Woche Hilfe angeboten, bisher gab es aber keine Rückmeldung. Es müsse nicht bei den 100.000 Atemschutzmasken bleiben, sagt der deutsche Innenminister de Maiziere. Auch Löschfahrzeuge, Schläuche und anderes Material stünden bereit.

Smog durch Torfbrände

Aufgrund des Smogs hat Deutschland am Freitag seine Botschaft in Moskau vorübergehend geschlossen. Die Schadstoff-Grenzwerte in Moskau wurden am Samstag um das fünf- bis siebenfache überschritten. Grund sind weiterhin die Torfbrände in der Umgebung, die direkt in die Stadt geblasen werden.

Bürgermeister macht Urlaub

Die Wut der Menschen wächst, vor allem auf den Moskauer Bürgermeister Jurij Luschkow, der seinen Urlaub am Schwarzen Meer immer noch nicht unterbrochen hat und in die Hauptstadt zurückgekehrt ist. Vergnügungsparks haben ihre Arbeit eingestellt, Massenveranstaltungen sind untersagt. Auf den Straßen sind immer wieder Menschen mit Matratzen oder Feldbetten zu sehen, die vorübergehend in ihre Büros oder andere Räume mit Klimaanlage umziehen.

Wetterprognose macht Hoffnung

Auch die Brände sind weiter nicht unter Kontrolle. Zur Zeit verzeichnet das Ministerium für Katastrophenschutz mehr als 800 Brandherde. Inzwischen gibt es Hoffnung auf Besserung: Mitte kommender Woche sollen die Temperaturen in Russland deutlich sinken.