Neues "Volksoper"-Mitglied in "Intrada"

Beate Ritter, Koloratursopran

Vom Musical kam sie zur Oper: Beate Ritter, Jahrgang 1983, die seit 2006 an der Konservatorium Wien Privat-Uni Gesang studiert. Die Musical-Ausbildung hat sie bereits an der Musik-Uni Wien abgeschlossen. Seit 2010 ist die junge Sängerin "Volksoper"-Mitglied. "Intrada" widmete ihr ein Porträt.

Beate Ritter singt aus Werken von Mozart, Delibes, Rossini und Strauss.

W.A. Mozart: "Entführung aus dem Serail", L. Delibes: "Lakme", G. Rossini: "Der Barbier von Sevilla" und R. Strauss': "Amor" (Ausschnitte).

"Gesungen habe ich immer schon gerne. Ich habe mit meinen Eltern als Sechsjährige das 'Phantom der Oper' in Wien gesehen und damals beschlossen, das will ich machen. Natürlich niemand so etwas niemand ernst, wenn es ein Kind sagt.

Ich habe dann weiter gesungen, in Linz eine Musical-Company besucht und Aufnahmeprüfungen gemacht", erzählt Beate Ritter, gebürtige Oberösterreicherin aus Grieskirchen, Jahrgang 1983, über ihre Anfänge.

Seit Herbst 2006 studiert sie nun Sologesang am Konservatorium Wien Privatuniversität bei Kai Wessel, musikdramatischen Unterricht erhält sie bei Michael Pinkerton. Den Bachelor hat sie bereits heuer gemacht.

Nun setzt sie mit dem Master-Studium für Lied- und Oratorium bei Birgid Steinberger und Caroline Hague fort. Abschließen wird sie 2012.

Davor hatte Ritter seit 2003 ein Musical-Studium an der Wiener Musik-Universität absolviert, das sie 2005 abschloss. Gesang erhielt sie damals bei Maria Brojer, Michele Friedman und bei Claudia Visca.

Begonnen hatte die junge Sängerin 2002 zunächst mit einem außerordentlichen Studium an den Performing Arts Studios Vienna.

Vom Musical zur Oper

Am Beginn trat Beate Ritter in Musicals auf und wirkte unter anderem in der "Rocky Horror Picture Show", in "Hello Dolly” sowie in "Les Miserables” beim Festival Steyr mit. Ihr Weg zur Oper war also keineswegs vorgezeichnet:

"Den Gedanken hat mir meine damalige Gesangslehrerin eingepflanzt. Mit Dieser Stimme – warum machst du denn nicht Klassik? Aber ich wollte damals nur Musical machen. Meine Sinneswandlung trat ein, als ich merkte, dass das Musical stimmlich für mich nicht erfüllend ist."

Opern-Debüt mit "Pelleas"

Ihr Opern-Debüt, das sich durch Michael Pinkerton ergab, hatte Beate Ritter im Jänner 2009 in Debussys "Pelleas et Melisande" im Theater an der Wien. Mit dem RSO Wien unter Leitung von Bertrand de Billy war sie als Yniold zu hören:

"Man fragte Professor Pinkerton, ob er nicht einen kleinen, wendigen Sopran wüsste. Denn bei dieser Rolle handelt es sich um einen Knaben. Durch meine Musical-Ausbildung konnte ich gut mit der Stimme spielen und sie je nach Bedarf einsetzen - darauf legte Maestro de Billy großen Wert. Ursprünglich wollte man einen Knaben und mich als Cover. Mein Glück war, dass schließlich kein Knabe gefunden wurde", erzählt Ritter schmunzelnd.

Und in der Folge war Ritter auch in den Opern-Produktionen von Haydns "Philemon und Baucis" sowie in Monteverdis "L'incoronazione di Poppea" im Theater an der Wien zu hören.

Siegerin des "Klassik Mania"-Bewerbs 2009

Im September 2009 hatte Ritter einen weiteren wichtigen Erfolg: sie gewann den Wiener "Klassik Mania"-Wettbewerb sowie den Publikumspreis:

"Mein bisher einziger Wettbewerb war eine sehr schöne und sehr wichtige Erfahrung, wettbewerbsfähig zu sein. In Zukunft möchte ich unbedingt auch im Ausland an Bewerben teilnehmen."

Seit Herbst 2010 Volksoper-Mitglied

Die Glücksträhne hatte eine nachhaltige Fortsetzung: nach einem erfolgreichen Vorsingen an der "Volksoper" wurde sie zu Arbeitsproben eingeladen und debütierte im Juni 2010 als Blonde in Mozarts "Entführung".

Und seit Herbst 2010 ist Beate Ritter bereits Ensemble-Mitglied:

"Es ging dann Schlag auf Schlag und ich bin sehr glücklich, wie es ausgegangen ist. Ich darf derzeit im neuen Volksoper-Special 'Lehár, Straus & Stolz' mitwirken", berichtete die glückliche Sängerin.

Im November sang sie wieder die Blonde, dann folgten die Adele in der "Fledermaus", Frasquita in "Carmen" sowie die Papagena in der "Zauberflöte".

Auch Interesse am Genre Lied

Aber auch das Genre Lied, mit dem sich Ritter nun intensiv auseinandersetzt, ist ihr wichtig:

"Ich liebe natürlich Richard Strauss als Opern- und als Liedkomponist, auch HKomponisten, die viel für meine Stimmlage geschrieben haben. Und auch zum französischen Lied-Repertoire habe ich eine besondere Affinität."

Eine solide Karriere aufbauen

Wie lauten ihre Zukunftswünsche der erfolgreichen Koloratursopranistin?

"Ich möchte mir als Mensch treu bleiben und nichts machen, was der Stimme und in Folge der Karriere schadet. Ich bin sehr glücklich über diesen wunderbaren Beginn und hoffe, dass es so weitergeht. Die Gilda, später Zerbinetta und Königin der Nacht singen zu dürfen – das sind meine Ziele", so Beate Ritter.