Bulgarische Staatsanwaltschaft ermittelt

Hunger und Tod in Kinderheimen

In bulgarischen Heimen sollen in den letzten Jahren hunderte behinderte Kinder an Unterernährung oder falscher medizinischer Betreuung gestorben sein. Das hat heute das Internationale Helsinki-Komitee für Menschenrechte in Sofia veröffentlicht. Nun ermittelt die bulgarische Staatsanwaltschaft.

Tod, Hunger und Missbrauch

Hunger, Gewalt, sexueller Missbrauch und falsche medizinische Versorgung - das dürfte trauriger Alltag behinderter Kinder in bulgarischen Heimen sein. An den Folgen dieser Missstände sind in den letzten Jahren hunderte Kinder gestorben, berichtet das Helsinki-Komitees für Menschenrechte heute in Sofia. In 238 Fällen ermittelt nun die Generalstaatsanwaltschaft. Diese Todesfälle gehen zum Teil auf Unterernährung, Ertrinken, Erfrieren und mangelnde Hygiene zurück. Es gebe auch zahlreiche Fälle, wo Kinder starben, weil ihre Lungenentzündung in den Heimen nicht behandelt wurde.

Einige Heime bereits geschlossen

Die katastrophalen Missstände in den staatlichen Heimen haben die bulgarischen Behörden bereits veranlaßt, einige Einrichtungen zu schließen. Die Eltern wurden aufgefordert, wieder selbst für ihre behinderten Kinder zu sorgen. Bis 2013 sollen alle Heime für geistig behinderte Kinder in Bulgarien geschlossen und durch Tagesbetreuungszentren ersetzt werden.

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