Eine Solisten-Karriere als Ziel

Cristian Ruscior, Geige

Er kommt aus einer Musikerfamilie: Cristian Ruscior, Jahrgang 1992, der seit 2009 an der Musik-Universität Wien bei Leonid Sorokow Konzertfach Geige studiert. 2010 trat der junge Rumäne, der bereits zahlreiche Preise erhalten hat, mit den "Jungen Wiener Solisten" bei einer Japan-China-Tournee auf.

Cristian Ruscior spielt Kreisler und Williams

Fritz Kreisler "Tambourin chinois" und John Williams (C. Gardel) "Scent of a woman" (Ausschnitte).

"Ich komme aus einer Musikerfamilie. Mein Vater ist Trompete-Pädagoge, meine Mutter und mein Großvater spielen Geige. Und so wollten meine Eltern, dass ich auch ein Instrument lerne.

Mit sechs habe ich den ersten Geige-Unterricht bekommen. Mit neun Jahren habe ich an einem Wettbewerb teilgenommen und erhielt den 2. Preis. Damals wurde mir erstmals bewusst, dass ich Chancen als Musiker hätte", berichtet Cristian Ruscior, gebürtiger Rumäne aus Suceava, Jahrgang 1992, über seine Anfänge.

Seit 2009 studiert der junge Nachwuchs-Musiker Konzertfach Geige bei Leonid Sorokow an der Musik-Universität Wien. Abschließen wird er voraussichtlich 2014.

Davor absolvierte er den Vorbereitungslehrgang bei Marina Sorokowa.

In Rumänien hatte er zunächst das Musikgymnasium "Ciprian Porumbescu" in seiner Heimatstadt besucht. Danach setzte Ruscior am Wiener Musikgymnasium fort.

Durch Einladung nach Wien

Nach Wien kam der junge Geiger durch Einladung eines in Niederösterreich lebenden Musiklehrers, der 2004 das Schulorchester, in dem auch Ruscior spielte, nach Österreich eingeladen hatte:

"Wir haben mit dem Musik-Schulorchester Alexander Trajans gespielt und ich durfte damals als Solist mitwirken. Am Ende der Tournee fragte mich Herr Trajan, ob ich einer Pädagogin der Wiener Musik-Uni vorspielen möchte. Das tat ich und sie meinte, dass ich Chancen hätte.

Im Rahmen einer zweiten Tournee machte ich dann die Aufnahmeprüfung und wurde aufgenommen", erzählt Ruscior, dessen Mutter und Großmutter in der Folge abwechselnd den damals 12-jährigen in Wien betreuten.

Besondere Affinität zur Romantik

"Eine besondere Beziehung habe ich zur Romantik. Und im zeitgenössischen Bereich reizt mich die Filmmusik – besonders Werke von John Williams", erzählt Ruscior.

Konzert-Praxis seit 2004

Seit 2004 konnte der Cristian Ruscior Konzert-Praxis sammeln: so trat er bei zahlreichen Recitals, die in Zusammenarbeit mit dem rumänischen Kulturinstitut in Wien stattfanden, auf. Im Vorjahr war er als Solist mit dem Philharmonischen Orchester der Stadt Botosani in Rumänien zu hören. Und er gab, ebenfalls 2009, Recitals beim "Spivakov"-Festival in Moskau.

Und heuer trat der junge Geiger mit dem Kammerensemble "Die Jungen Wiener Solisten", einer Begabtenförderung der Musik-Uni Wien, in Japan und China auf.

"Von besonderer Bedeutung waren für mich die Orchesterkonzerte in Rumänien, weil ich natürlich noch nicht so viel Erfahrung als Solist habe. Wichtig war auch die diesjährige Tournee, bei der wir im Rahmen der Expo auch im Österreich-Pavillon in Shanghai konzertiert haben. In diesem Rahmen habe ich unter anderem Werke von Kreisler und von Halvarsson gespielt", berichtet Ruscior, der im Februar nächsten Jahres wieder alks Solist in Rumänien zu hören sein wird.

Zahlreiche erste Preise

Seit 2001 hat der ambitionierte Geiger zahlreiche erste Preise bei nationalen und internationalen Wettbewerben gewonnen:

Darunter bei der nationalen Musik-Olympiade Moldova-Focsani (2002), beim internationalen Wettbewerb "George Georgescu" in Tulcea (2003), beim Wiener Landeswettbewerb sowie beim Bundeswettbewerb von "Prima la musica" (beide 2008).

"Zu den wichtigsten Auszeichnungen zählen für mich der 2005 vom rumänischen Rotary Club gestiftete internationale Preis beim 'Musikfest der jungen Interpreten' in Kaunas in Litauen, sowie die 'Goldene Lyra' beim 'Ciprian Porumbesco'-Bewerb in meiner Heimatstadt Suceava, die ich 2007 erhalten habe", so Cristian Ruscor, der 2011 am "Internationalen George Enescu Wettbewerb" teilnehmen will.

Solisten-Karriere und Dirigent

Derzeit bereitet sich der junge Geiger, der von einer Wiener Mäzenin unterstützt wird, auf seine Konzerte in Rumänien vor und studiert Werke von Wieniawski, Prokofjew, Brahms, Paganini, Bach und Mozart ein.

Wie lauten seine Zukunftswünsche? "Ich strebe an, eine Solisten-Karriere als Geiger zumachen. Und später würde es mich auch sehr reizen, als Dirigent tätig sein zu können", so Cristian Ruscior.