Vorwürfe gegen israelische Siedler

Westjordanland: Moschee in Brand gesteckt

Im palästinensischen Westjordanland ist eine Moschee in Brand gesteckt worden. Die Palästinensischen Behörden bezichtigen israelische Siedler hinter dieser Tat zu stecken. Israel hat nun eine Untersuchung angekündigt.

Abendjournal, 04.10.2010

"Schwerwiegender Vorfall"

Der Zwischenfall ereignete sich in den Morgenstunden. Im kleinen Dorf Beit Fadschar, südlich von Bethlehem wurde in der Moschee Feuer gelegt. Ein Teppich und mehrere Koranausgaben verbrannten. Es waren jüdische Siedler, berichten mehrere palästinensische Augenzeugen.

Israel spricht von einem sehr schwerwiegenden Vorfall: "Wir haben sofort eine Untersuchung eingeleitet, Polizei und Sicherheitskräfte werden die Gesetzesbrecher zu finden", sagt Israels Armeesprecherin Avital Leibowitz. "Wir gehen nicht einfach zur Tagesordnung über".

Heikler Zeitpunkt

Es war nicht das erste Mal, dass im Westjordanland Moscheen Ziel von Brandanschlägen wurden. In den letzten Monaten gab es 4 derartige Anschläge.

Doch dieser kommt nun zu einem äußerst heiklen Zeitpunkt: die direkten Friedensgespräche zwischen Israel und den Palästinensers, die erst Anfang September aufgenommen wurden, stehen auf des Messers Schneide.

Der Grund: der jüdische Siedlungsbau im Westjordanland. Vor einer Woche lief ja der zehn-monatige israelische Baustopp für Siedlungen aus. US-Präsident Barack Obama hatte Israels Premier Benjamin Netanyahu eindringlich gebeten, den Baustopp zu verlängern. Netanyahu lehnte dies aber bisher ab. Die Palästinensische Seite droht seither mit dem Platzlassen der Friedensgespräche. Ob es wirklich so weit kommt, will Palästinenserpräsident Mahmud Abbas am kommenden Freitag entscheiden, nach Beratungen mit den Außenministern der arabischen Liga.

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