Welternährungsgipfel in Rom

Eine Milliarde Menschen hungern weltweit

In Rom wurde tagt der 36. Welternährungsgipfel. Die UNO-Organisation für Landwirtschaft und Ernährung, FAO, berät über Strategien gegen den weltweiten Hunger von dem noch immer eine Milliarde Menschen betroffen ist.

Abendjournal, 11.10.2010

Problemzonen ändern sich nicht

Der Kampf gegen den weltweiten Hunger ist wie der berühmte gegen die Windmühlen. Denn obwohl jedes Jahr große Summen fließen, ändert sich kaum etwas an der Situation der hungernden Menschen. Meist sind es nicht kurzfristige Naturereignisse wie das Erdbeben in Haiti sondern Probleme, die es seit Jahrzehnten gibt. Misswirtschaft, Bürgerkrieg und Ignoranz der Herrschenden Klasse. Noel de Luna, Vorsitzender der Konferenz, die jährlich stattfindet gibt sich auch realistisch was die Rückschläge anbelangt: "Wir hatten Rückschläge in manchen Gebieten, Verzögerungen in anderem und oft waren wir auf den guten Willen der Beteiligten angewiesen."

Nachhaltig helfen

Es gibt insgesamt 22 ausgewiesene Hunger-Krisengebiete, so die UNO, die meisten dieser Gebiete liegen in Afrika: Die Demokratische Republik Kongo, Burundi, Eritrea und der Tschad gehören zu den größten Sorgenkindern der Weltgemeinschaft. Bei dieser Konferenz will man wieder einmal versuchen, nachhaltige Strategien zu finden. Andauernde Nahrungsmittellieferungen sollten vermieden werden.

Erste Welt kauft fruchtbaren Boden

Es geht darum, der Bevölkerung die Möglichkeit zu geben, für sich selbst zu sorgen. Aber auch ein relativ neues Phänomen wird bei der Konferenz zu behandeln sein. Der großflächige Kauf und die Ausbeutung von Agrarland in Afrika durch Konzerne aus der Ersten Welt. Denn auf diesen Flächen – es sind meist die fruchtbarsten – können die Menschen in Afrika eigentlich nicht verzichten.