SPÖ soll "Ausgrenzung" beenden

Strache will auch Häupl-Vize werden

In Wien fordert FPÖ-Chef Heinz Christian Strache Koalitionsverhandlungen mit der SPÖ. Die Freiheitlichen seien bereit, in der Bundeshauptstadt Regierungsverantwortung zu übernehmen. Er stehe für das Amt des Vizebürgermeisters zur Verfügung, sagt Strache, auch unter einem Bürgermeister Häupl.

Mittagsjournal, 12.10.2010

"Ausgrenzung beenden"

Vergangenen Sonntag haben alle Parteien in Wien verloren. Mit Ausnahme der Freiheitlichen. Das, so FPÖ-Chef Heinz Christian Strache, müsse den anderen, insbesondere der SPÖ unter Bürgermeister Michael Häupl, zu denken geben. Häupl hat bisher eine Koalition mit der FPÖ immer kategorisch ausgeschlossen. Strache fordert jetzt ein Umdenken bei den Roten und ein Ende der "Ausgrenzung". Die FPÖ sei bereit, "ernsthaft in Koalitionsverhandlungen mit der SPÖ zu gehen, die freiheitlichen Inhalte in einem Regierungsprogramm festzusetzen und in einer Regierungsverantwortung umzusetzen."

Auch unter Häupl

Er würde als Vizebürgermeister und Sicherheits-Stadtrat ins Wiener Rathaus übersiedeln, so Strache, und zwar auch unter einem Bürgermeister Häupl. Vor der Wahl hat Strache eine solche Konstellation noch abgelehnt. "Das erwartet die Bevölkerung doch von uns. Wenn von ihm die Größe da ist, diesen Schritt zu gehen, habe selbstverständlich ich auch diese Größe."

Aufruf an Häupl

Wenn es zu einer rot-schwarzen oder rot-grünen Koalition kommt, dann wäre das eine Koalition der Verlierer, so Strache, "und nicht im Interesse des Wählerwillens". Seine Aufforderung deshalb: "Herr Häupl, nehmen Sie den Wählerauftrag ernst, beweisen Sie Demokratieverständnis und sind Sie bereit, ihre Ausgrenzung zu beenden und mit mir auch in Verhandlungen zu treten." Allerdings bemüht sich Strache zu betonen: Eine rot-blaue Zusammenarbeit um jeden Preis werde es nicht geben. Nur wenn die freiheitlichen Forderungen in Punkto Sicherheit, Bildung und Zuwanderung umgesetzt werden, sei eine Koalition möglich.

Übersicht

  • Wien-Wahl 2010