Forscher arbeiten an intelligentem Video-Überwachungssystem

Überwachungskamera, die Privatheit schützt

Daten, wie Autokennzeichen oder Gesichter, werden von Überwachungskameras gefilmt und gespeichert. Obwohl es reichen würde das Verhalten von Personen zu monitoren und die sensiblen Daten nur im Falle einer Gesetzesübertretung aufzuschlüsseln.

Bei dem kürzlich in Klagenfurt entwickelten Trust-Cam - Prototyp handelt es sich um ein intelligentes Kamerasystem. Es führt keinen simplen Video-Strom aus, sondern analysiert die gefilmten Daten automatisch.

Nur Auffälligkeiten werden weitergeleitet

Erst bei Auffälligkeiten werden diese weitergeleitet, wobei die sensitiven Informationen verschlüsselt werden, sagt der Informationstechniker Thomas Winkler, vom Institut für vernetzte und eingebettete Systeme an der Universität Klagenfurt.

"Sehr oft ist es so, wenn es ihnen zum Beispiel darum geht in der U-Bahn kritische Situationen zu erkennen, dann ist es nicht wesentlich welche Personen sind da aktiv, sondern was passiert da eigentlich. Und deswegen sind wir der Meinung, dass man diese sensitiven Daten in den meisten Fällen eigentlich nicht braucht", meint Winkler.

Die übrigen Daten werden - ebenfalls verschlüsselt - auf einem speziellen Chip in der Kamera gespeichert. "Das heißt, ein Angreifer in der Mitte hat definitiv keine Möglichkeiten zum Beispiel an den Videostream oder die Videodaten im Rohformat zu kommen", sagt Winkler.

Jeder soll Auskunft über Kamerabetreiber bekommen

Nun planen Thomas Winkler und sein Team, die Eigenschaften von Überwachungskameras der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Der Grund: Derzeit sei in vielen Fällen undurchschaubar, wessen Überwachungs-Kameras, wann warum filmen.

Wer will, so die Idee der Forscher, soll künftig etwa erfahren können, wer der Betreiber der Kamera ist, ob die Kamera sensitive Daten weiterleitet und wie lange die Daten gespeichert werden.

"Der Ansatz den wir verfolgen ist, dass wir ein bestimmtes Muster auf dem mobilen Endgerät, dem Mobiltelefon des Benutzers einblenden, der Benutzer hält dann sein Telefon in das Blickfeld der Kamera, die Kamera detektiert dieses Muster und antwortet dann mit einem entsprechend Bericht über die Eigenschaften des Systems, der an das Telefon des Benutzers zurück geschickt wird", erklärt Winkler.

Auch wenn derlei technisch künftig möglich sein wird: Ohne entsprechende gesetzliche Regelungen, so Thomas Winkler, werden sich wohl die wenigsten Betreiber zu mehr Transparenz verpflichten.