Opfer wollen Entschuldigung

Rom: Fackelzug gegen sexuellen Missbrauch

In Rom hat sich eine internationale Gruppe von Opfern sexuellen Missbrauchs durch katholische Geistliche zu einem Fackelzug zusammengefunden. Am Reformationstag wolle man zeigen, dass das Kapitel noch lange nicht abgeschlossen ist, so die Organisatoren. Sie wollen eine, wie sie sagen, ehrliche Entschuldigung.

Abendjournal, 31.10.2010

Menschen aus der ganzen Welt

Endlich aus der Opferrolle ausbrechen – sich nicht mehr schuldig fühlen, das will die Gruppe die sich Survivors Voice nennt, nun umsetzen. Es sind Menschen aus der ganzen Welt, die heute hierher nach Rom gekommen sind um ihr Anliegen zu präsentieren. Einer von ihnen ist Don Lerschol. Er ist aus den Niederlanden – und wurde mit 13 Jahren von einem Priester missbraucht – seine Forderung: Irgendwann werden die Entschuldigungen kommen, die auch aus dem Herzen kommen. Eine finanzielle Entschädigung könne nur ein Teil sein, das sei aber unzureichend.

Alljährliche Wiederholung

Die einzige Botschaft aus dem Vatikan war allerdings das Verbot für die Gruppe den Fackelzug heute Abend am Petersplatz enden zu lassen. Vor der Engelsburg wird in diesen Minuten das Jahr der Überlebenden ausgerufen. Man wolle zu einer großen internationalen Bewegung werden, heißt es. Rom als Ort wurde bewusst gewählt – um zu zeigen, dass der Vatikan durch Schweigen die Diskussionen nicht mehr stoppen könne. Diese Veranstaltung solle nun jedes Jahr zum Reformationstag in Rom stattfinden.

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