Italiens Weltkulturerbe verfällt

Kein Geld für Pompeji

Die antiken Ausgrabungen von Pompeji gehören zum UNESCO Weltkulturerbe. Trotzdem werden sie seit Jahren vernachlässigt. Am Wochenende ist sogar ein Gebäude wegen Unterschwemmung durch Regenfälle eingestürzt. Jetzt beginnt die Suche nach Verantwortlichen – was am desolaten Zustand der Anlage nichts ändert.

Abendjournal, 08.11.2010

Wasserschäden, provisorische Stützen

Seit 40 Jahren wird nichts mehr für die Instandhaltung von Pompeji getan – beklagt der Generaldirektor des Kulturministeriums Mario Resca. Und tatsächlich – die Bilder sind wenig ermutigend. Wohin man sieht sind provisorische Stützen angebracht – das Wasser der tagelangen Regenfälle steht überall und der größte Teil von Pompeji ist schon seit langer Zeit für die Öffentlichkeit gesperrt.

Ähnlich ergeht es auch anderen Ausgrabungen. Dabei wäre hier investiertes Geld gut angelegt bestätigt Mario Resca: "Wir wissen, dass jeder Euro der in die Kulturgüter investiert wird über den Tourismus wieder hereinkommt. Für jeden Euro Investment kommen 17 Euro herein."

Budgets drastisch gekürzt

Denn die Budgets sind drastisch gekürzt worden – für weitere Ausgrabungen ist ohnehin kein Geld da – aber eben auch nicht für den Erhalt der bereits bestehenden. Dazu kommt, dass Millionen Besucher pro Jahr die Kulturdenkmäler besichtigen – und das ohne Investitionen in den Erhalt auch nicht gerade zuträglich für die Bausubstanz. Wie so oft wenn etwas passiert, heisst es jetzt, die notwendigen Mittel wird es geben. Wann? Nun, demnächst.