Feuer weiter außer Kontrolle

Waldbrand bedroht Haifa

Die Flammen bedrohen jetzt die Hafenstadt Haifa. Unter anderem haben die USA, Russland, Griechenland und die Türkei Hilfe zugesagt. Bei dem größten Brand in der Geschichte Israels sind bisher 40 Menschen umgekommen.

Morgenjournal, 03.12.2010

Erfolgloser Kampf gegen Flammen

Es ist der ärgste Großbrand in der Geschichte Israels. Mehr als 3000 Hektar Land sind vernichtet, 40 Menschen starben bisher, zehntausende sind auf der Flucht. Seit Donnerstagnachmittag wütet das Feuer, trotz eines Riesenaufgebots an Feuerwehrleuten konnte der Brand aber bisher nicht unter Kontrolle gebracht werden.

Vororte von Haifa werden evakuiert

Die ganze Nacht über waren tausende israelische Feuerwehrleute im Einsatz. Mit Bulldozern wurden Schneisen ins Gestrüpp geschlagen, um den Löschfahrzeugen den Weg zu den Brandherden zu bahnen. Doch eingedämmt werden konnte das Feuer bisher nicht, im Gegenteil: die meterhohen Flammen, angefacht durch heftigen Wind, breiten sich weiter aus, in Richtung der Hafenstadt Haifa. Der Bürgermeister der Stadt hat schon die Evakuierung der Vororte angeordnet.

Bitte um internationale Hilfe

Israels Premierminister Benjamin Netanyahu spricht vom größten Brand in der Geschichte seines Land und bittet um internationale Hilfe. Griechenland, Spanien und Zypern wollen Löschhubschrauber schicken. Aber auch die Türkei, deren Beziehungen zu Israel seit dem blutigen Zwischenfall rund um die Gaza-Hilfsflotte vom Mai dieses Jahres angespannt sind, hat Hilfe angeboten, 2 türkische Löschflugzeuge sollen in den nächsten Stunden in Israel eintreffen.

Gefängnisbus eingeschlossen

Das Feuer war Donnerstagnachmittag im Karmel-Gebirge im Norden Israels ausgebrochen und hat sich äußerst ausgebreitet. Die Wälder sind sehr trocken, seit Monaten hatte es nicht geregnet. Sämtliche umliegenden Dörfer wurden evakuiert, 15.000 Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden. 40 Menschen sind in den Flammen umgekommen. Die meisten waren Wachleute in einem Bus, die Gefängnisinsassen vor den Flammen in Sicherheit bringen wollten.

Mittagsjournal, 03.12.2010

Direktbericht aus Haifa, Ben Segenreich im Telefongespräch mit Hubert Arnim-Ellissen

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