Herlinde-Koelbl-Werkschau in München

Die Feldforscherin der deutschen Fotografie

Sie fotografiert Politiker ebenso wie nackte Frauen und Menschen mit bestimmten Merkmalen. Indem sie immer wieder große Serien und Langzeitstudien entwickelt, liefern ihre Porträts zugleich ein Porträt der Gesellschaft. Jetzt widmet das Münchner Stadtmuseum der 71-jährigen Herlinde Koelbl eine große Werkschau.

Kulturjournal, 13.10.2010

Interview mit Herlinde Koelbl

Kultur Aktuell, 13.12.2010

Spuren der Macht

Mit ihrem Bilder-Zyklus "Spuren der Macht" zeigte sie, wie sich Politiker wie Angela Merkel und Gerhard Schröder im Amt verändern. Diese inzwischen berühmten Bildstrecken der Fotografin Herlinde Koelbl sind Teil ihrer Werkschau "Herlinde Koelbl. Mein Blick", die von diesem Freitag an im Münchner Stadtmuseum zu sehen ist.

300 Fotos aus den Jahren 1976 bis 2010 sind bis zum 10. April in München zu sehen und geben einen Überblick über das vielfältige Werk der Künstlerin, die als eine der renommiertesten Fotografinnen und Dokumentarfilmerinnen Deutschlands gilt. Besonders auch ihre "Jüdischen Porträts" von jüdischen Persönlichkeiten der deutschen Geistesgeschichte fanden große Beachtung.

Suche nach Geschichten

Stets versucht sie, den Geschichten ihrer Modelle auf die Spur zu kommen. "Es ist ein Suchen", sagte Koelbl, die in München lebt, bei der Präsentation der Ausstellung. "Es ging mir nie darum, mich mit einem einzigen Stil darzustellen."

Einen Schwerpunkt der Münchner Ausstellung bildet die in den 1980er Jahren entstandene Fotoserie "Das deutsche Wohnzimmer", die Menschen aller sozialen Schichten - egal ob Künstler oder Arbeiter, Bauer oder Minister - in ihren Wohnzimmern porträtiert. Im vergangenen Jahr wurde die Ausstellung bereits im Berliner Martin-Gropius-Bau gezeigt.

Text: APA, Audio: ORF

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Münchner Stadtmuseum - Herlinde Koelbl. Mein Blick