US-Steuerbehörde bekommt 554 Millionen Dollar

Deutsche Bank zahlt Strafzahlung

Die Deutsche Bank zieht mit einer Strafzahlung von mehr als einer halben Milliarde Dollar einen Schlussstrich unter jahrelange US-Steuerermittlungen. Der amerikanische Fiskus hat sich bereit erklärt, dafür alle Ermittlungen gegen die Bank einzustellen. Dieser war vorgeworfen worden, von 1996 bis 2002 an sogenannten Steuersparmodellen beteiligt gewesen zu sein.

Mittagsjournal, 22.12.2010

Deutsche Bank kauft sich frei

Es sind gehörige Altlasten, von denen sich die Deutsche Bank nun frei kauft. Seit Jahren hatten die US-Steuerbehörden gegen die größte Bank Deutschlands ermittelt, da diese in den Jahren 1996 bis 2002 an dubiosen Steuersparmodellen beteiligt gewesen wäre. Diese haben in den USA zu Steuerhinterziehungen in Milliardenhöhe geführt, so das US-Justizministerium.

Bank hat Fehlverhalten zugegeben

Die Bank hätte kriminelles Fehlverhalten zugegeben, heißt es weiter. Insgesamt knapp 554 Millionen Dollar (420 Millionen Euro) zahlt die Bank für eine sogenannte Nichtverfolgungsvereinbarung an die US-Steuerbehörde. Alle Ermittlungen werden damit eingestellt. Gleichzeitig hat sich die Deutsche Bank dazu bereit erklärt, von einem unabhängigen Beobachter in Zukunft kontrolliert zu werden, ob der Konzern seine inzwischen verschärften Richtlinien auch einhält.

Glimpflich davon gekommen

Insgesamt ist die Bank mit ihrer Strafzahlung von mehr als einer halben Milliarde Dollar noch einigermaßen glimpflich davon gekommen. Experten hatten mit bis zu einer Milliarde Dollar gerechnet. Die Deutsche Bank zeigte sich nach der Einigung mit den US-Behörden zufrieden. Die Strafzahlung hat demnach keine Auswirkungen auf das laufende Ergebnis nach Steuern, da die Bank bereits zuvor Rückstellungen gebildet hat.

Schweizer UBS Bank: 780 Millionen

Einen ähnlichen Streit mit den US-Steuerbehörden hatte übrigens auch die Schweizer Bank UBS. Diese musste 780 Millionen Dollar aufbringen, um sich von den amerikanischen Ermittlungen frei zu kaufen. Beide Banken, UBS und die Deutsche Bank, haben nun übrigens auch woanders ihre Probleme. Die italienische Finanzpolizei hat gestern bekannt gegeben, Derivategeschäfte von insgesamt sechs in- und ausländischen Geldinstituten zu überprüfen. Demnach seien 22 Millionen Euro beschlagnahmt worden, darunter auch Vermögen von UBS und Deutsche Bank, heißt es.