Neues Stück von Peter Turrini

Uraufführung von "Silvester"

Am 8. Jänner 2011 wird am Stadttheater Klagenfurt "Silvester" von Peter Turrini uraufgeführt. In diesem Auftragswerk der Klagenfurter Bühne aus Anlass ihres 100-jährigen Bestehens geht es um den Widerspruch zwischen modernen Kommunikationsmöglichkeiten und wachsender Kommunikationsunfähigkeit.

Kultur aktuell, 05.01.2011

Mit "Silvester" erlebt das Stadttheater Klagenfurt am 8. Jänner die vierte Uraufführung eines Stücks von Peter Turrini seit 2006. Davor hatte es Derartiges mehr als drei Jahrzehnte lang nicht gegeben. Das Stück ist eine Auftragsarbeit anlässlich des 100-Jahr-Jubiläums des Hauses, die Inszenierung hat Intendant Josef E. Köpplinger übernommen - auf Wunsch des Autors. Köpplinger bezeichnete "Silvester" gegenüber der APA als "grandioses Stück".

Zweisamkeit gesucht

Traurigkeit und Einsamkeit dominieren in dem Keller, in dem Turrini die Protagonisten verortet. Der pensionierte Maurer Leo Waller sucht zum Jahreswechsel die Zweisamkeit. Nachdem er sich zuerst die Operettensängerin Ruth Maria Lippe "bestellt" hat, wird über die Caritas der geistig behinderte Heiminsasse Herbert Stein zwecks Familienanschluss an ihn vermittelt. Daraufhin "storniert" er die Sängerin wieder.

Der Behinderte wird am Silvesterabend zu Leo gebracht, die Kommunikation der beiden ist eingeschränkt, nicht nur durch die Defizite Herberts. Plötzlich taucht die Operettensoubrette doch auf, denn sie lasse sich "nicht stornieren", so ihre Begründung. Die Stimmung verändert sich und verschüttete Sehnsüchte brechen auf. Gegen Schluss lässt Turrini doch noch so etwas wie Hoffnung für die drei scheinbar verlorenen Seelen aufkommen.

Außenseiter der Gesellschaft

Köpplinger zeigte sich im Endstadium der Probenarbeit sehr zufrieden mit dem Stück und den Schauspielern. "Turrini ist sicher einer der größten Dramatiker im deutschsprachigen Raum, weil er es wie kaum ein zweiter versteht, eine Geschichte zu erzählen, Figuren lebendig werden zu lassen", streut er dem Autor Rosen. Auch diesmal sei es Turrini wieder gelungen, berührende, nachdenklich machende Dialoge zu schreiben.

Die Schauspieler - auf der Bühne stehen Wolfgang Kraßnitzer, Jan Nikolaus Cerha, Helga Papouschek und Arthur Klemt - hätten sehr schnell zueinander gefunden. "Das ist bei der körperlichen Nähe in diesem Stück auch eine Voraussetzung", so Köpplinger. Turrini habe Außenseiter der Gesellschaft in den Mittelpunkt gestellt, "das ist eine zentrale Aufgabe des Theaters".

Text: APA, Red.

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