Mehr Unterstützung für Schüler

Karl: Eltern in die Pflicht nehmen

Das Bildungskonzept der ÖVP sorgt weiter für Diskussionen. Wissenschaftsministerin Beatrix Karl verteidigt das Papier, das von Elternvertretern und Experten am Wochenende als zu vage kritisiert wurde. Karl will die Eltern stärker in die Pflicht nehmen, etwa bei den Hausübungen. Bildungsministerin Claudia Schmied (SPÖ) ihrerseits lehnt weitere Hürden für 14-Jährige ab.

Morgenjournal, 10.01.2011

Ministerin Karl im Gespräch mit

Prüfungskanon mit 14

Wissenschaftsministerin Beatrix Karl verteidigt das am Freitag von der ÖVP vorgestellte Bildungskonzept. Es sieht u. a. eine Prüfung zur Mittleren Reife mit 14 vor womit über den Aufstieg eines Kindes oder den Wechsel ins Gymnasium entschieden wird. Karl erklärt, dass die Prüfung allein aber nicht ausschlaggebend sei, es brauche eine positive Bildungsempfehlung um aufsteigen zu dürfen.

Förderung ab dem Kindergarten

Es sei daran gedacht, präventiv zu agieren und die nötigen Förderungsinstrumente am Nachmittag zu errichten, damit jedes Kind aufsteigen kann. Es gehe nicht um eine punktuelle Prüfung, die über einen Aufstieg entscheidet, sondern um einen Prüfungskanon ähnlich der teilstandardisierten Matura. Teil der Mittleren Reife sollen auch weiterhin die Zeugnisnoten sein, es könnten aber auch Projektarbeiten einbezogen werden, so Karl.

Bei mangelnder Sprachkompetenz soll es laut ÖVP-Papier eine verpflichtende Förderung in Kindergarten, Vorschule und Volksschule geben.

Mehr Verantwortung der Eltern

Was die Eltern betrifft, so sollten sie nach den Vorstellungen der ÖVP eine Bildungsvereinbarung mit der Schule abschließen. Eltern hätten Verantwortung ihren Kindern gegenüber, sie sollten sich mehr einbringen in Bildungsfragen. Mit den Kindern sollten verstärkt Hausübungen gemacht und gelesen werden, so Wissenschaftsministerin Karl.

Schmied: Keine weiteren Prüfungen

Die Einführung einer Mittleren Reife ist für Unterrichtsministerin Claudia Schmied vom Koalitionspartner SPÖ eine weitere Hürde am Bildungsweg der jungen Menschen. Leistung, Qualifikation und Freude am Lernen würden durch zu viele Prüfungen nicht erreicht, so Schmied im Österreich-1-Interview. Andere Punkte des ÖVP-Konzeptes wie die künftig flächendeckende Mittelschule oder ein neues Besoldungsrecht für Lehrer begrüßt die Ministerin.

Morgenjournal, 10.01.2011

Ministerin Schmied im Interview mit