"The Green Hornet" mit Christoph Waltz

Cineastischer Mückenstich

Grünes Outift und eine grüne Gesichtsmaske sind die Markenzeichen von "The Green Hornet", einer Comic-Superheldenfigur, die nun auch ins Kino kommt. Regie führte der Franzose Michel Gondry, in der Rolle eines Bösewichts ist erstmals seit seinem Oscar-Erfolg der Österreicher Christoph Waltz zu sehen.

Mittagsjournal, 10.01.2011

"The Green Hornet" gehört seit langem zum fixen Repertoire der Populärkultur, ob als Comic-Figur seit den 1940er Jahren, als Fernsehunterhalter in den 1960ern oder wie ganz zu Beginn in den 1930ern als Held in einer Hörspielserie im Radio. Die Grundidee ist bis heute geblieben: Die Grüne Hornisse bekämpft mit grüner Gesichtsmaske und im farblich dazu passenden Outfit Verbrecher, und um das wirksam tun zu können muss sie selbst Gesetze brechen.

Gangster mit Zweifel

Gut und Böse verschwimmen hier immer wieder, doch letztlich sind die Fronten klar: "The Green Hornet" (Seth Rogen), im Zivilleben der einfältige Sohn eines Zeitungsverlegers, jagt vor allem den von Christoph Waltz verkörperten Gangster-Boss Chudnofsky. Der ist zwar skrupellos, bricht aber auch mit Ironie aus dem Rollenmuster gängiger Kino-Bösewichte aus, plagen ihn doch Zweifel an seinen Gangster-Qualitäten und Stilfragen in Sachen Mode.

"Chudnofsky ist eine sehr sensible Figur, ein Intellektueller, letztlich eine nette und knuddelige Person", meint Christoph Waltz.

Technische Spielereien

Doch was wäre The Green Hornet ohne den Assistenten Kato (Jay Chou), eine Mischung aus dem James-Bond-Erfinder Q und Bruce Lee, der den Kato übrigens selbst in den 1960er Jahren gespielt hat. Technische Spielereien sind Katos Hobby, nicht zuletzt das unzerstörbare Auto "Black Beauty".

Viele der heutigen Superhelden-Filme würden sich selbst zu ernst nehmen, meint Regisseur Michel Gondry, er hingegen setze auf Humor und Menschlichkeit.

Sympathischer Dilettantismus

Digital auffrisierte Kampfkunst und absurde Action einerseits, sympathischer Dilettantismus und komische Selbstüberschätzung andererseits - "The Green Hornet" 2011 liefert eine Ansammlung mehr oder weniger gelungener Einzelaktionen, durchaus unterhaltsam, aber kaum mehr als ein cineastischer Mückenstich.