Keine Rückgabe, nur Leihgabe

Federkrone des Montezuma nach Mexiko?

Österreich und Mexiko schlagen ein neues Kapitel auf: Die Federkrone Montezumas - ein Nationalheiligtum der Azteken, das bereits im 16. Jahrhundert in der Kuriositätensammlung des Tiroler Erzherzogs Ferdinand auf Schloss Ambras aufbewahrt wurde, soll jetzt der Regierung in Mexiko übergeben werden, allerdings nur als Leihgabe.

Mittagsjournal, 16.01.2011

Lange versprochen

Bereits vor fünfzehn Jahren hatte sich der damalige Bundespräsident Thomas Klestil für die Rückgabe eingesetzt, als Zeichen der Freundschaft und der Dankbarkeit, weil Mexico sein Veto gegen Hitlers Übernahme von Österreich eingelegt hatte. Aber erst jetzt scheint es zu klappen - auch auf Betreiben der Hausherrin des Völkerkundemuseums und des Kunsthistorischen Museums, Sabine Haag.

Keine offizielle Rückgabeforderung

Die heutige Ausgabe der KRONEN-Zeitung berichtet vom Durchbruch in Sachen Montezumas Federkrone, denn Mexico fordert bereits seit langem die Rückgabe des historischen Objekts. Zunächst also die Frage: Stimmt es, dass die Federkrone zurück nach Mexico gehen wird? Haag: "Es gibt keine offizielle Forderung nach einer Rückgabe von Seiten Mexikos. Es werden aber wieder Gespräche über eine dauerhafte Leihgabe der Federkrone geführt."

Von tiefer symbolischer Bedeutung

Geheimoperation PUTE heißen die Verhandlungen, die geführt worden sind - was macht Montezumas Federkrone zum Heiligtum der Azteken? Haag: "Diese Federkrone ist nicht direkt mit Montezuma zu verbinden. Wir verstehen allerdings, dass die Federkrone für die Ureinwohner Mexikos von tiefer symbolischer und spiritueller Bedeutung ist."

Kutsche von Kaiser Maximilian als Gegenleihgabe

Österreich gibt nicht nur, sondern nimmt auch: Als Gegenleistung erhält Österreich die wertvolle goldene Kutsche des mexikanischen Kaisers Maximilian zurück - dem jüngeren Bruder von Kaiser Franz Joseph: Kommt die Kutsche dann nach Schönbrunn in den Wagenpark der Habsburger oder zu Ihnen ins Kunsthistorische Museum? Haag: "Sollte es tatsächlich zu einer zeitweiligen Ausleihe der Federkrone nach Mexiko kommen, dann wird Mexiko zur selben Zeit einen Federschild geben, der im Völkerkundemuseum ausgestellt werden soll und jene Kutsche Maximilians, die dann in der Wagenburg in Schönbrunn ausgestellt werden soll."