Er will 2013 wieder kandidieren

Berlusconi trotz Prozess unbekümmert

Silvio Berlusconis jahrelanger "Krieg" mit der italienischen Justiz steht vor einer entscheidenden Schlacht: Im April soll sich der Regierungschef wegen einer Sexaffäre in Mailand vor drei Richterinnen verantworten. Doch der 74-Jährige mit dem Hang zu schönen Frauen gibt sich gelassen.

Abendjournal 16.02.2011

Pressekonferenz

Die Anspannung von gestern war Silvio Berlusconi nicht mehr anzusehen. Fast so als wäre nichts gewesen, zeigte sich Ministerpräsident Silvio Berlusconi heute in einer langen Pressekonferenz. Das Thema seines Auftritts an der Seite von Wirtschaftsminister Giulio Tremonti, Italiens Klein.- und Mittelbetriebe.

"Ich bin überhaupt nicht besorgt"

Fragen zu seinen Justizproblemen und dem Fall Ruby lehnte Berlusconi - diesmal freundlich - aber bestimmt ab. "Wir haben uns nicht verstanden. Aus Liebe zu meinem Vaterland, spreche ich darüber nicht. Ich kann nur sagen, ich bin überhaupt nicht besorgt."

Berlusconi bleibt im Amt

Im Gegenteil, meinte der Ministerpräsident. Es bestehe kein Zweifel, dass er bis zum Ende der Legislaturperiode im Sattel bleibe. Die Allianz mit dem Koalitionspartner Lega Nord sei solide. Und die Situation im Parlament bestens.: "Ich gehe davon aus, dass wir in wenigen Tage unsere Mehrheit auf 325 Stimmen ausbauen. Das wird uns nicht nur erlauben zu verwalten, sondern auch alle wichtigen Reformen - beginnend mit der Justizreform - umzusetzen."

Mehrheit gesucht

Wie diese Mehrheit - und durch wen - ausgebaut wird, muss sich erst zeigen. Klar ist, dass Lega-Chef Umberto Bossi, eine eindeutige Mehrheit verlangt. Denn nur so kann er in einem zweiten Anlauf die Umsetzung des Föderalismus-Dekrets erhalten, das Staatspräsident Napolitano ja nicht unterschrieben und wieder ans Parlament verwiesen hatte. Sollte dies nicht klappen, wird auch die Allianz Berlusconi-Bossi nicht halten.