Neue Proteste geplant

Sturz Gaddafis bleibt das Ziel

Nach dem Freitagsgebet sind in Libyen wieder große Proteste geplant, doch in Städten wie Tripolis ist unklar, ob sich die Leute auf die Straße trauen. Die Angst ist groß, die Entschlossenheit, Machthaber Gaddafi zu stürzen aber auch, sagt ein Sprecher der libyschen Opposition in einem BBC Interview.

Tripolis fest in Gaddafis Hand

In Libyen scheint das Regime von Muammar Gaddafi seine Positionen zu sichern. Zwar haben die Rebellen, trotz mehrerer Angriffe der regimetreuen Luftwaffe, den Osten des Landes fest in der Hand. Im Westen und in der Hauptstadt Tripolis zeigt das Regime, dass es immer noch nicht am Ende ist. Heute wurde angesichts erwarteter Proteste nach dem Freitagsgebet die Präsenz der Sicherheitskräfte in Tripolis erhöht.

Mittagsjournal, 04.03.2011

Volk ist sich einig

In Bengasi sind die Menschen trotz Gaddafis Offensive gegen die Rebellen entschlossen, die Revolution erfolgreich zu beenden. Da es für die Menschen in der Hauptstadt Tripolis sehr schwierig sei gegen die Milizen Gaddafis anzukommen, werde nur ein bewaffneter Kampf zu einem Ende Gaddafis führen, glaubt Mustafa Geriani, Sprecher des Oppositionskomitees in Bengazi.

Bestehend aus 30 Mitgliedern aus dem ganzen Land sieht sich das Komittee als Vertretung des Volkes: Wir sind alle eingesprungen, Intellektuelle, jeder macht seinen Teil, was er kann. Ich bin Sprecher, andere putzen, andere kochen, andere setzen politische Maßnahmen. Das ist eine echte Revolution. Anders als in Ägypten oder Tunesien gehe es in Libyen um den Sturz eines einzigen Mannes, es gebe keine Institutionen, das hinterlasse ein großes Vakuum, das Land müsse von Grund auf neu aufgebaut werden, sagt Mustafa Geriani in einem BBC Interview.

Morgenjournal, 04.03.2011

Weitere Proteste,

Saif: Missverständnis

Mehr Demokratie, das sei der Weg für Libyen, ist auch Gaddafis Sohn Saif al Islam überzeugt, doch die Situation in Libyen würde international missverstanden, bewaffnete Milizen haben Städte wie Bengazi eingenommen, so Gaddafis Sohn.

"Verteidigen uns nur"

Wir sind nicht die Angreifer, sagt der Sprecher der Opposition in Bengazi, die Waffen die wir haben, haben wir aus den gefallenen Militäreinrichtungen und die setzen wir nur zu unserer Verteidigung ein, so Mustafa Geriani.

Obama: Luftbrücke für Flüchtlinge

In den USA hat unterdessen Präsident Obama die Einrichtung einer Luftbrücke für Flüchtlinge aus Libyen angekündigt. Auch einen weitergehenden Einsatz der US-Streitkräfte hat Obama nicht ausgeschlossen. Die Luftbrücke soll ägyptische Gastarbeiter, die im tunesisch libyschen Grenzgebiet gestrandet sind, die Heimkehr nach Ägypten ermöglichen.

Morgenjournal, 04.03.2011

Aus den USA,