Regime fürchtet Proteste

Drohungen gegen Medienvertreter in Peking

Nach Aufrufen zum Protest im Internet haben die chinesischen Behörden die Polizeipräsenz in Peking und Shanghai massiv erhöht. Ausländische Journalisten sind Drohungen ausgesetzt. So wurde Medienvertretern aus dem Ausland unter Strafandrohung untersagt über mögliche Proteste zu berichten. Dutzende Vertreter von Medienorganisationen wurden zu Belehrungen bei der Pekinger Polizeibehörde einbestellt.

Morgenjournal, 04.03.2011

Ganze Stadtviertel tabu

Tibet liegt ab sofort mitten in Peking. Denn wie schon jetzt für Tibet müssen ausländische Journalisten künftig auch für die Berichterstattung aus bestimmten Stadtvierteln der chinesischen Hauptstadt bei den Behörden um Erlaubnis fragen. So wurde etwa die bekannte Einkaufsstraße Wangfujing für Journalisten zur Sonderzone erklärt. Denn zuvor war in dieser Straße zum Protestmarsch aufgerufen worden. Und zwar anonym aus dem Internet.

Journalisten behindert und festgenommen

Dutzende ausländische Journalisten wurden daraufhin am vergangenen Sonntag dort von der Polizei behindert und vertrieben. Auch das ORF-Team. Mehrere Journalisten wurden festgenommen, zumindest einer krankenhausreif geprügelt. Vertreter internationaler Medien mussten sich daraufhin zum Rapport bei der Pekinger Polizei einfinden.

Nervosität wächst

Vor laufender Überwachungskamera wurde ihnen mit dem Entzug der Arbeitserlaubnis und des Visums gedroht. Ein Rückfall in alte Zeiten, der letztlich nur eines zeigt: nämlich wie nervös Chinas Behörden geworden sind. Nach den jüngsten Revolten im Nahen Osten.

Morgenjournal, 04.03.2011

Aus Peking Jörg Winter im Gespräch mit