Action-Streifen "Ohne Limit"

Hirn-Doping

Medikamente zur Steigerung der geistigen Leistungsfähigkeit scheinen immer mehr Eingang in die Gesellschaft zu finden. Jetzt hat Hollywood das Thema "Hirn-Doping" aufgegriffen. Im Action-Streifen "Ohne Limit" verhilft eine Superpille einem erfolglosen Schriftsteller zu außergewöhnlichen Fähigkeiten.

Kultur aktuell, 12.04.2011

Eddie Morra leidet unter Antriebslosigkeit und einer massiven Schreibblockade. Da trifft er zufällig einen alten Freund, der ihm eine mysteriöse Pille anbietet.

Mit Unterstützung der Wunderpille vollendet der Mann nicht nur in kürzester Zeit sein neues Buch, er lernt auch innerhalb von drei Tagen Fremdsprachen oder Klavier spielen.

Realitätsnahe?

Dazu der Psychologe Johann Lehrner von der Universitätsklinik für Neurologie: "Das sind zum jetzigen Wissensstand utopische Annahmen. Was wir wissen ist, dass die Wachheit verändert werden kann. Über die Wachheit, die Konzentrationsleistung, die Aufmerksamkeit kann es natürlich zu besseren Leistungen im Alltag kommen. Die zweite Schiene sind Präparate, die die Stimmung verändern und dahingehend die Leistung verbessert werden kann."

Im Film kann der Mann nicht nur auf alle jemals gespeicherten Gedächtnisinhalte zurückgreifen, er kann diese Informationen auch kreativ verknüpfen und ungeahnte Zusammenhänge zwischen ihnen erkennen. Seine Fähigkeiten wendet er schließlich auch am Finanzmarkt höchst erfolgreich an. Natürlich kommt es zu einem Wettlauf um die Wunderdroge, an dem sich nicht nur die Hochfinanz, sondern auch die Unterwelt beteiligt.

Bedenkliche Nebenwirkungen

Auch wenn es in der Realität bisher keine Medikamente gibt, die bei Gesunden dem Gedächtnis nachhelfen und die Intelligenz steigern können, Substanzen, mit denen sich die Konzentrationsfähigkeit verbessern lässt, gibt es eben sehr wohl. Hier handelt es sich aber um Medikamente mit bedenklichen Nebenwirkungen.

"Normalerweise sind das Präparate, die nur unter ärztlicher Verschreibung angewendet werden dürfen. Insofern sollten solche Präparate nicht zugänglich sein. Es existiert allerdings ein Schwarzmarkt, den man kontrollieren müsste", so Lehrner.

Entzugserscheinungen

Es gibt bereits immer mehr Patienten, die wegen ihrer Abhängigkeit zu sogenannten Brain Enhancern in Suchtkliniken landen. Und auch in "Ohne Limit" muss der Held mit Entzugserscheinungen wie Kopfschmerzen, Übelkeit und Erinnerungslücken fertig werden. Kein Frage, dass er diese schließlich überwindet und seinen Siegeslauf an die Spitze der Gesellschaft fortsetzt.

Damit steht aber zum Ende des Filmes eine brisante Frage im Raum: Wenn im Spitzensport heute schon, wie viele behaupten, ohne Doping keine Rekorde mehr möglich sein sollen, wie lange dauert es dann noch, bis ohne Hirn-Doping kein Karriereaufstieg mehr möglich sein wird?

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